Fehlende Abiturjahrgänge: Unterstützung der Freiwilligendienste gefordert

Veröffentlicht am: 28. Juni 2024
Ein Foto eines leeren Klassenzimmers. Blaue, umgekehrt aufeinander gestapelte Tische vor einer orangeroten Wand mit einer großen, grünen Tafel.

Benediktbeuern/Bonn – Angesichts der bevorstehenden Herausforderungen durch die fehlenden Abiturjahrgänge 2025 in Bayern und 2026 in Nordrhein-Westfalen ruft Don Bosco Volunteers die Politik dazu auf, die Freiwilligendienste besonders zu unterstützen. Laut aktuellen Prognosen des Bayerischen Kultusministeriums wird es im Freistaat im Jahr 2025 mit 5.000 bis 10.000 Absolventen voraussichtlich weniger als ein Viertel der üblichen 35.000 bis 40.000 gymnasialen Abiturientinnen und Abiturienten geben. Ähnliche Zahlen sind auch aus Nordrhein-Westfalen für das Jahr 2026 zu erwarten. Dort werden etwa 60 Prozent weniger Abiturientinnen und Abiturienten ihren Abschluss machen. Statt 80.000 geht das Ministerium für Schule und Bildung von nur etwa 32.000 jungen Menschen aus, die dann Abitur machen.

„Diese Entwicklung stellt eine ernsthafte Belastung für die Freiwilligendienste dar“, betont Magdalena Wiesinger, Referentin bei Don Bosco Volunteers. „Denn viele der potenziellen Freiwilligen möchten direkt nach dem Abitur in den Dienst gehen.“ Mit weniger Freiwilligen in den Jahren 2025 und 2026 könnten bei Don Bosco viele Zusatzangebote in den deutschlandweiten Jugendhilfeeinrichtungen ausfallen, was sich negativ auf die Qualität der Programme auswirkt. Wiesinger erläutert: „Freiwillige sind das Plus in der pädagogischen Arbeit. Weniger von ihnen heißt, dass Ausflüge wegfallen müssen, weniger Zeit zum Spielen da ist und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärker belastet werden.“

Don Bosco Volunteers reagiert aktiv auf die Herausforderungen

Deshalb sei neben den Trägern der Freiwilligendienste auch die Politik gefragt. „In Zeiten wie diesen ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Freiwilligendienste finanziell gefördert werden und die politische Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um auch in Zukunft ihre wichtige Arbeit fortzusetzen“, macht Wiesinger deutlich. „Die Freiwilligendienste spielen eine entscheidende Rolle für die persönliche Entwicklung junger Menschen und leisten einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft. Daher appellieren wir an die Politik, die Freiwilligendienste besonders zu unterstützen und vor allem Planungssicherheit in der Finanzierung zu gewährleisten.“ Um jungen Menschen unabhängig von ihrem Bildungshintergrund einen Freiwilligendienst zu ermöglichen seien außerdem ein höheres Taschengeld und kostenloser Nahverkehr wichtig.

Don Bosco Volunteers wird aktiv auf die Herausforderungen in den Jahren 2025 und 2026 reagieren. „Wir werden die Werbung in anderen Bundesländern intensivieren und vermehrt junge Menschen ansprechen, deren Schulabschluss länger zurück liegt oder die andere Bildungskarrieren haben“, erklärt Wiesinger. „Wir möchten alle jungen Menschen, unabhängig von ihrem Bildungshintergrund ermutigen, sich für einen Freiwilligendienst zu engagieren. So setzen wir uns auf unterschiedlichen Wegen mit allen Kräften dafür ein, dass wir auch in den kommenden Jahren in gewohnter Qualität für junge Menschen da sein können“, stellt sie klar.

Text: Don Bosco Volunteers/RefÖA; Foto: Don Bosco Volunteers/Nishant Ratnakar