Franco-Allemand Jugendaustausch – Europa lebendig werden lassen

Veröffentlicht am: 2. Mai 2023

Sannerz/Paris - Jugendliche aus Einrichtungen der Salesianer Don Boscos in Deutschland und Frankreich kamen vom 22. bis 26. April 2023 zum ersten „Franco-Allemand Jugendaustausch" zusammen. Bereits vor der Coronapandemie hatten sich die verantwortlichen Provinzialvikare der beiden beteiligen Salesianer-Provinzen, Pater Jean-Marie Petitclerc aus Frankreich und Pater Christian Vahlhaus aus Deutschland auf einer gemeinsamen Konferenz mit Einrichtungsleitungen beider Länder in Lyon über eine Konkretisierung des gemeinsamen Kontaktes verständigt. Nun konnte diese Idee realisiert werden.

Aus den beiden Jugendhilfezentren Don Bosco Sannerz und Notre Dame de Montmélian war eine Gruppe von Jugendlichen zusammengekommen, die Lust auf neue Erfahrungen und das Entdecken von neuen Kulturen hatte. Auch vermeintliche sprachliche Barrieren waren schnell überwunden. „Uns ging es vor allem darum, diesen Jugendlichen aus eher herausfordernden Milieus eine Chance für solche Erfahrungen zu ermöglichen und damit auch für diese Zielgruppe Europa lebendig werden zu lassen", erklärte Pater Christian Vahlhaus. Insbesondere solche Kontakte trügen dazu bei, dass Ressentiments abgebaut und der Blick für Fremdes, Neues und Anderes geöffnet werde.

Sprachliche Hindernisse waren schnell überwunden

Bereist die fast fünfstündige Zugfahrt nach Paris stellte den ein oder anderen vor Herausforderungen. Endlich in der Seine-Metropole angekommen, wurde die Gruppe von Pater Petitclerc am Bahnhof Gare de l’ Est empfangen. Nach einer Stärkung im Provinzialat in Paris ging es weiter in das zweistunden entfernte Trie-Château, einer Bildungsstätte, die zum Verbund der Don Bosco Action Sociale (DBAS) gehört. Hier trafen deutsche und französische Jugendliche erstmals zusammen. Der Abend und der folgende Tag waren geprägt vom Miteinander vor Ort. „Wir waren alle nicht sicher, ob es gelingen würde, dass Jugendliche aus dem Jugendhilfezentrum Don Bosco Sannerz und Jugendliche aus der Einrichtung Notre Dame de Montmélian, mit familiären Hintergrund aus den Banlieues um Paris, wirklich miteinander klar kommen würden", so Josua Schwab SDB, der die Gruppe aus Sannerz begleitete.

Durch den äußerst erfahrenen Pater Petitclerc animiert, gelang es aber schnell, das Eis zu brechen und in Gemeinschaftsspielen gruppenübergreifend um den Erfolg zu ringen. Schnell waren dann auch die Smartphones beidseitig gezogen, um mit dem Google-Übersetzer mit den anderen in Kontakt zu treten. Am Ende der Tage hatten die Jugendlichen eine reiche Palette von Möglichkeiten entwickelt, von Zeichen und Gesten bis hin zum Lernen von Wörtern der jeweils anderen Sprache, um sich gegenseitig zu verständigen. Sicher trug auch die geschlechtsgemischte Gruppe dazu bei, das ein oder andere sprachliche Hinderniss zu überwinden, um in Kontakt treten zu können.

Paris-Besuch ein Höhepunkt der Reise

Ein für beide Gruppen besonderer Höhepunkt der Fahrt war der am dritten Tag stattfindende Paris-Besuch, da diese Stadt sowohl für die Jugendlichen aus dem Frankfurter und hessischen Raum, als auch aus den Pariser Banlieues eine neue Größendimension darstellte. Der gemeinsame Blick vom Arc de Triomphe auf die Stadt war für die meisten überwältigend und zeigte nochmals von oben, was man zuvor zu Fuß erlaufen oder vom Boot aus auf der Seine gesehen hatte. Geschichte und Kultur waren vor Ort greifbar, daneben konnten die Jugendlichen den ein oder anderen Ort aus ihnen bekannten Netflix-Serien live sehen, wie z.B. die Pyramide des Louvre.

Beendet wurden die Tage mit einem Aktivtag in einem Kletterpark in der Umgebung von Trie-Château, in dem alle noch einmal gefordert waren, ihr Geschick zu zeigen und auch die bei solchen Treffen fast obligatorische Talentschow ließ abends nochmals bunte franco-allemand Gruppen entstehen, die insbesondere musikalisch alles gaben. Jan Stelzner, Mitarbeiter aus Don Bosco Sannerz, und Pater Piotr Motwicki sprachen zum Ende aus, was sich alle wünschen: „Hoffentlich können wir ein solches Treffen, zu dem die französischen Jugendlichen dann nach Deutschland kommen, bald wiederholen und vielleicht den Austausch sogar verstetigen“.

red/pcv