Projekte für einen nachhaltigeren Lebensstil

Veröffentlicht am: 27. Oktober 2021

Regensburg/Burgstädt – Den Schrank voll Klamotten und trotzdem Lust auf einen neuen Look. Das Problem kennen sicher nicht nur Jugendliche – aber die vielleicht ganz besonders. Im Don Bosco Zentrum Regensburg gab es deshalb im Sommer eine besondere Art von Klamottenladen: Zur Kleidertausch-Party konnte jeder bis zu fünf Anziehsachen, die ihm nicht mehr passen oder gefallen, von zu Hause mitbringen und gegen das eintauschen, was andere dabei hatten. „Wir wollten damit Jugendlichen zeigen, dass man alte Sachen nicht unbedingt wegwerfen muss und sie dazu anregen, ihr eigenes Konsumverhalten kritisch zu überdenken“, erklärt Sonja Eder, Leiterin der Offenen Kinder- und Jugendarbeit im Don Bosco Zentrum.

Wirklich alt waren die meisten Klamotten, die bei der Aktion einen neuen Besitzer fanden, auch nicht, sondern einfach nur ungeliebt. Positiver Nebeneffekt für die Jugendlichen: Sie hatten eine Menge Spaß an der Tauschaktion und sie bekamen neue Klamotten ohne Geld dafür auszugeben. „Vor allem mit solchen Aktionen, die Spaß machen, lassen sich Jugendliche ganz gut für einen nachhaltigeren Lebensstil begeistern“, sagt Sonja Eder. Für November ist deshalb auch schon eine Neuauflage der Kleidertauschparty geplant.

Reparieren statt Wegwerfen

Die Kleidertauschparty in Regensburg ist eines von vielen Beispielen dafür, wie Don Bosco Einrichtungen jungen Menschen Anregungen zu mehr Nachhaltigkeit im eigenen Konsumverhalten geben wollen. Tauschen, Upcyceln und Reparieren ist auch andernorts ein Element alltäglicher Umweltbildung. Etwa beim Don Bosco Jugend-Werk Sachsen in Burgstädt: Elektrogeräte wie Kühlschränke oder Waschmaschinen landen dort, wenn sie kaputt sind, nicht auf dem Müll, sondern werden von einem Kollegen in der Elektroausbildung erst einmal kritisch unter die Lupe genommen.

„Wir haben einen Mitarbeiter, der sich sehr gut mit diesen Geräten auskennt und wirklich vieles selbst reparieren kann“, sagt Verwaltungsleiter Mirko Pollag. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern spart der Einrichtung auch noch Geld. Und wenn trotzdem etwas neu angeschafft werden muss, hilft auch dabei der Experte: „Wir achten beim Kauf nicht nur auf Sparsamkeit im Energieverbrauch, sondern auch von Vornherein darauf, dass man das Gerät notfalls selbst reparieren kann.“

Mitmachen!

Möbel, Kleidung, Spielsachen: Im Internet finden sich nicht nur eine Menge Verkaufsplattformen für Gebrauchtes, sondern auch 1001 Ideen wie man per Upcycling aus Müll coole, neue Sachen machen kann. Wer selbst nicht gut im Basteln und Reparieren ist, kann sich Hilfe per YouTube-Tutorial suchen oder ein Repair-Café vor Ort.