Einen Tag dem harten Alltag entfliehen
Beromünster – Wer sind die Menschen „im Milieu“ und auf der Straße? Kennen Sie Menschen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen? 141 Personen des „Projekts Züri“ sind am 30. Juni vom Pastoralraum Michelsamt zu einem Ausflug nach Beromünster eingeladen worden. P. Bruno Oegerli von der Don Bosco Jugendhilfe Weltweit hat diesen ganz ungewöhnlichen Anlass zusammen mit Schwester Ariane Stocklin, der bekannten Straßensozialarbeiterin des Kreises 4 in Zürich, organisiert.
Einen Tag lang aus dem Elend des Alltags ausbrechen, einmal ein Gefühl von Freiheit und einem „normalen“ Leben haben dürfen: Dies war das Ziel der Einladung, das voll und ganz erreicht wurde.
Herzliche Atmosphäre und Gastfreundschaft
Um 15 Uhr begrüßte Schwester Ariane am Gemeindeparkplatz vor der Landi Beromünster die Gäste – Kinder, Frauen und Männer jeden Alters entstiegen den Kleinbussen für einen Zwischenhalt.Der ganze Tag war geprägt von einer freundlichen, sehr herzlichen Atmosphäre, die auch der Ausstrahlung von Sr. Ariane zu verdanken war.
Die Busse brachten die Gäste auf den Blosenberg zum Landessender, wo die Besucher mit Alphornklängen von Familie Flury begrüßt wurden. Den Gästen gefiel es auf dem für sie ungewohnt „hohen Berg“, wo sie frische Luft tanken und in der Tabakscheune entspannt einen Apéro genießen konnten.
Danach wurde in der Kirche St. Stephan ein Gottesdienst gefeiert. Für Menschen auf der Gasse ist der Besuch eines Gottesdienstes ein hoffnungsvolles, tröstendes Ereignis.
Nun waren die Besucherinnen und Besucher, insbesondere auch die Kinder, hungrig. Im Pfarreiheim wurden sie mit Schwyzerörgelimusik empfangen. Der Pfarreirat Beromünster und weitere Freiwillige bedienten die Gäste.
Menschen mit Brüchen im Leben
Nach einiger Zeit stellte sich heraus, dass sich unter den Gästen ukrainische Flüchtlinge befanden. Auch „Sans-papiers“ (Menschen, die keinen Aufenthaltsstatus mehr haben), Arbeitslose und Ausgesteuerte, chronisch und psychisch Kranke sowie Menschen mit schwerem Schicksal waren bei der Gruppe. Ungewollt sind sie in eine Situation geraten, welche zum Bruch mit ihrem bisherigen Leben geführt hat.
Wir danken der Kirchgemeinde Beromünster für die finanzielle Unterstützung. Ein herzliches „Vergelt’s Gott“ geht an alle Mitwirkenden, Helferinnen und Helfer des „Projekt Züri“: Ihr habt Menschen am Rand unserer Gesellschaft einen einmaligen Tag, Menschenwürde und unvergessliche Freude ermöglicht!
Text: Theres Küng, P. Bruno Oegerli; Fotos: Theres Küng