Ehemalige Standorte der Salesianer Don Boscos

In über 100 Jahren ihrer Geschichte in Deutschland waren und sind die Salesianer Don Boscos an vielen Orten mit Gemeinschaften und/oder Einrichtungen präsent. Auf dieser Seite geben wir einen Überblick und weitere Informationen über ehemalige Einrichtungen und/oder kanonisch geschlossene Niederlassungen der Salesianer Don Boscos in Deutschland.

Einen Überblick unserer aktuellen Standorte und Einrichtungen finden Sie hier.

 

Don-Bosco-Heim an der Großen Hamburger Straße

Am 1. September 1934 erfolgt der offizielle Beginn salesianischer Arbeit im Heim an der Großen Hamburger Straße, das für die „verwaiste männliche Jugend im Alter von 14 bis 20 Jahren“ bestimmt war.

Die Nachkriegsfolgen und die totale Trennung zwischen West- und Ost-Berlin machten eine Weiterführung des Werks unmöglich. Es wurde 1969 geschlossen.

Schüler- und Lehrlingswohnheim der Salesianer Don Boscos im Berliner Grunewald (1952-1971)

Im September 1952 erwarben die Salesianer Don Boscos im Berliner Grunewald zusätzlich zur bestehenden Einrichtung in Berlin-Siemensstadt ein weiteres Schüler- und Lehrlingswohnheim, das etwa 70 bis 80 Jungen Unterkunft bot.

Das nach dem Schüler Don Boscos, Dominikus Savio, benannte Heim wurde 1969 wieder geschlossen.

Ehemaligen Verwaltungsgebäude der Elektromotorenwerke der Firma Siemens am Rohrdamm, ab 1947 ein Heim der Salesianer Don Boscos

Als Folge der großen Flüchtlingsnot nach dem Krieg wurden viele Jungen aus den östlichen Gebieten ins Don-Bosco-Heim an der Großen Hamburger Straße aufgenommen. Sie hatten ihre Eltern verloren und fanden bei Don Bosco eine neue Heimat. Das Heim an der Großen Hamburger Straße wurde schnell zu eng.

Eine größere Unterkunft fanden die Salesianer im Juni 1947 im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Elektromotorenwerke der Firma Siemens am Rohrdamm. Bereits zu diesem Zeitpunkt ist abzusehen, dass das keine Dauerlösung ist, da das Haus modernen Ansprüchen nicht mehr genügt. Es wurde 1955 aufgegeben, als ein Umzug in ein neues Jugendwohnheim am Berliner Wannsee möglich geworden war.

Jugendwohnheim der Salesianer Don Boscos am Berliner Wannsee (1955-2005)

Als „Ersatz“ für das Gebäude der Siemenswerke kauften die Salesianer Don Boscos am 20. August 1953 ein Grundstück am Berliner Wannsee. Ein neues Jugendwohnheim wird errichtet, das ab 1955 250 Jugendlichen Platz bot – das bis dato größte Projekt der Salesianer in Berlin.

Die Einrichtung diente fortan 50 Jahre lang jungen Menschen als Anlaufstelle und später als Ort, wo Jugendliche eine Berufsausbildung absolvieren können. Sie wurde am 31. März 2005 offiziell geschlossen.

Die Salesianer Don Boscos waren von 1926 bis August 2020 in Buxheim bei Memmingen (Landkreis Unterallgäu, Bayern) im Bistum Augsburg in Schule, Pfarr- und Jugendseelsorge, Schulpastoral und Krankenhausseelsorge tätig. Seinerzeit errichteten sie in einem Teil des ehemaligen, Anfang des 15. Jahrhunderts gegründeten Kartäuserklosters zunächst ein Gymnasium mit Internat für den Ordensnachwuchs. Diesem Anliegen diente die Niederlassung viele Jahre lang.

Mit dem Schuljahr 1970/71 konnten auch externe Tagesheimschüler und ab 1983/84 auch Mädchen in die Schule aufgenommen werden. Nachdem die ordenseigenen Lehrkräfte immer mehr zurückgingen, wurde das Gymnasium Marianum 1996 vom Schulwerk der Diözese Augsburg übernommen. Ins Internat wurden später neben Gymnasiasten auch Wirtschafts-, Real- und Hauptschüler aufgenommen. Im Jahr 2011 wurde das Internat geschlossen und das Gebäude ebenfalls an das Schulwerk der Diözese Augsburg übertragen.

Nötig geworden war der Rückzug im August 2020 aufgrund des zahlenmäßig starken Rückgangs und der Altersstruktur der Ordensmitglieder: „Dieser Schritt ist für die betroffenen Menschen, aber auch für unsere Gemeinschaft sehr schmerzlich. Wir müssen und wollen jedoch unsere Standorte reduzieren und konzentrieren, um das Don-Bosco-Werk in Deutschland zukunftsfähig zu gestalten.  „Um im Sinne Don Boscos junge Menschen zu begleiten, ihnen Angebote für ihre spirituelle Bildung zu machen und mit ihnen gemeinsam Perspektiven für ihre Zukunft zu entwickeln, bedarf es eines personalen Angebots und der Anwesenheit und Mitarbeit von Mitbrüdern, die wir in Zukunft nicht mehr stellen können. Das tut uns sehr leid“, erklärte Provinzial Pater Reinhard Gesing.

Zuletzt lebten und arbeiteten mit Pfarrseelsorger Pater Xaver Berchtold, Direktor Pater Erhard Staufer, Gymnasiallehrer und Schulseelsorger, sowie Pater Michael Stutzig, Pfarrer in der Pfarrei St. Peter und Paul, noch drei Ordensmitglieder am Standort Buxheim.

In Kontakt bleiben

Wir freuen uns, dass mit dem Freundeskreis des Marianums Buxheim und der Ortsgruppe der Salesianischen Mitarbeiter/innen Don Boscos auch weiterhin Menschen vor Ort sein werden, die das Anliegen Don Boscos leben und weitervermitteln wollen.

Trotz des Abschieds aus Buxheim bleiben wir mit mit der Einrichtung verbunden Menschen, Freunden, Bekannten, ehemaligen Mitarbeitenden, Förderern und jungen Menschen in Kontakt. Der damalige Direktor der Niederlassung, Pater Erhard Staufer, jetzt in der Pastoral und Seelsorge des Jugendwerks Don Bosco Bamberg tätig, ist auch weiterhin für Sie erreichbar:

Pater Erhard Staufer
Don Bosco Jugendwerk Bamberg
Jakobsplatz 15
96049 Bamberg
Tel.: +49 951 95233-0
staufer[at]donbosco.de

Das Haus Don Bosco Calhorn (Essen/Oldenburg, Niedersachsen) war bis zu seiner Auflösung im Sommer 2020 mit seiner Lage zwischen Bremen und Osnabrück die nördlichste Einrichtung der Salesianer Don Boscos in Deutschland. Die Jugendbildungsstätte bot Orientierungstage für Schulklassen und Jugendgruppen an, Exerzitien sowie Firm- und Kommunionvorbereitungstage. Zudem konnten Gruppen die Räume oder den Zeltplatz des Hauses für Schulungen, Ferienfreizeiten oder Zeltlager mieten.

Ziel der Jugendbildungsstätte war es, Kinder und Jugendliche ganzheitlich zu fördern und sie Gemeinschaft erleben zu lassen. Die Salesianer Don Boscos und ihre Mitarbeiter/innen begleiteten junge Menschen bei der Klärung von Entscheidungen, sie zeigten mögliche Zukunftsperspektiven auf und waren Ansprechpartner für Glaubens- und Lebensfragen.

Anfang der 70er Jahre war das alte Schulgebäude in Calhorn vom Salesianerorden erworben worden. Im Laufe der Zeit wurde um-, aus- und neugebaut. Das Haus war von einem großen Außengelände umgeben, das Möglichkeit zum Sport, zur Erholung, für Lagerfeuer und für meditative Angebote gab.

Ein jährliches Großereignis in Calhorn war das Pfingstfestival, ein Zeltlager für Messdiener- und Jugendgruppen aus ganz Norddeutschland, das heute im Jugendkloster Ahmsen fortgeführt wird.

Schließung und Verlauf der Immobilie

Sechs Monate nach der offiziellen Schließung der Jugendbildungsstätte „Haus Don Bosco“ in Calhorn und der Aufgabe ihrer dortigen Ordensniederlassung zum 31. Juli 2020 haben die Salesianer Don Boscos und die hiesige Volksbank Essen-Cappeln eG Einigung über den Kauf von Immobilie und Grundstück an der Bartmannsholter Straße am Ortsrand von Essen-Oldenburg erzielt.

In Kontakt bleiben

Trotz unseres Abschieds aus Calhorn freuen wir uns, mit mit der Einrichtung verbunden Menschen, Freunden, Bekannten, ehemaligen Mitarbeitenden, Förderern und jungen Menschen in Kontakt zu bleiben. Der damalige Direktor der Niederlassung, Pater Bernhard Seggewiß, jetzt in der Pastoral und Pfarrseelsorge im Dominikus-Savio-Haus in Jünkerath (Eifel) tätig, ist auch weiterhin für Sie erreichbar:

Pater Bernhard Seggewiß
Dominikus-Savio-Haus
Don-Bosco-Straße 1
54584 Jünkerath
Tel.: 06597 / 9293 - 0
seggewiss[at]donbosco.de

Seit 1950 waren die Salesianer Don Boscos in Hannover tätig und betreuten als Pfarrer, Schulseelsorger und Diakone die Seelsorge in der katholischen Pfarrgemeinde St. Augustinus mit ihren angeschlossenen Kirchen St. Maria in Pattensen und St. Johannes Bosco in Hemmingen.

Das Don-Bosco-Haus in Hannover-Ricklingen ist bis heute fest ins Gemeindeleben eingebunden. Ursprünglich war das Don-Bosco-Haus ein Lehrlingswohnheim der Salesianer, später eine Jugendbildungsstätte. Heute dient es als Pfarrheim mit Begegnungsstätte für Jung und Alt.

86 Jahren waren die Salesianer Don Boscos im Norden des Bistums Fulda tätig. Auf Bitten des damaligen Bischofs von Fulda Joseph Damian Schmitt (reg. 1907-1939) kamen sie 1935 in die Pfarrei St. Kunigundis in Kassel-Bettenhausen, um sich in der Diasporaseelsorge zu engagieren, und begleiteten die Menschen im Landkreis in ihrer wechselvollen Geschichte.

Die Aufgabe der Mitbrüder bestand in der Seelsorge in den Gemeinden St. Andreas und St. Kunigundis im Kasseler Stadtteil Bettenhausen-Waldau sowie in St. Johannes Bosco, Lohfelden. Die drei salesianischen Gemeinden bilden zusammen mit der Gemeinde St. Heinrich in Kaufungen den Pastoralverbund St. Kunigundis Kassel-Ost.

Mit einem Dankgottesdienst am 18. Juli 2021 gingen 86 Jahre der salesianischen Präsenz endgültig zuende. Als Grund für den Rückzug des Ordens aus Kassel nannte Provinzial Pater Reinhard Gesing den zahlenmäßig starken Rückgang der Ordensmitglieder in den vergangenen Jahren und den Prozess der Restrukturierung der deutschen Ordensprovinz. „Wir möchten das Don-Bosco-Werk in Deutschland trotz des Rückgangs der Ordensberufungen in den vergangenen Jahren zukunftsfähig gestalten. Dies bedingt die Konzentration unserer Gemeinschaften und leider auch den Abschied von Orten mit langer Tradition wie jetzt in Kassel. Solche Schritte sind nicht nur für uns, sondern auch für viele Menschen vor Ort schmerzliche Prozesse“, erklärte er.

In Konstanz waren die Salesianer seit 1954 tätig. Viele Jahre betrieben sie dort ein Lehrlingswohnheim, das in den letzten Jahren bis zur Schließung im Jahr 2009 vorwiegend als Jugendherberge genutzt wurde. Ab 1963 wurde auch die damals neu errichtete Pfarrei  Maria Hilf von den Salesianern betreut, die nun gemeinsam mit der größeren Pfarrei St. Georg etwa 4.500 Katholiken umfasst. Ein großer Schwerpunkt war viele Jahre lang auch die Dekanatsjugendseelsorge, verbunden mit anderen Aufgaben der kategorialen Seelsorge, die weitergeführt werden.

Zum 15. August 2014 zogen sich die Salesianer Don Boscos aus Neunkirchen-Seelscheid zurück, wo seit 1956 Mitbrüder tätig waren. Ein Jahr später, 1957, hatten sie die Leitung der dortigen Pfarrei und die Trägerschaft des Antoniuskollegs, eines Gymnasiums mit angeschlossenem Internat, übernommen. Der Internatsbetrieb wurde 1998 wieder aufgegeben.

Die Leitung der Pfarrei wurde zum 15.08.2014 von den Salesianern Don Boscos an das Erzbistum Köln zurückgegeben. Die Trägerschaft des Antoniuskollegs ging zum 1. August 2014 an die Malteser-Werke gGmbH über. Auch wenn das Loslassen schwerfalle, sei die Übergabe des Gymnasiums an die Malteser aus personellen wie finanziellen Gründen der richtige Schritt zur rechten Zeit, so der damalige Provinzial der Salesianer Don Boscos, Pater Josef Grünner SDB.

Br. Matthias Bogoslawski, P. Jörg Widmann und P. Clemens Mörmann

Die drei Salesianer Don Boscos Br. Matthias
Bogoslawski, P. Jörg Widmann und P. Clemens
Mörmann (von links) verließen im Sommer
2022 die Niederlassung in Stuttgart und
verstärken seitdem andere Präsenzen
des Ordens in Deutschland.

Die Salesianer Don Boscos waren von 1999 bis August 2022 in Stuttgart, der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg, tätig. Ihr Engagement in der Jugendseelsorge der Stadt ging zurück auf eine persönliche Initiative des damaligen Bischofs von Rottenburg-Stuttgart, Dr. Walter Kasper, der sich seinerzeit wünschte, was später Richtschnur für die Arbeit der Salesianer Don Boscos vor Ort war: „Jugendseelsorger, die nichts anderes tun, als Zeit zu haben für junge Menschen“.

Ab 1999  arbeiteten stets mindestens drei Salesianer gemeinsam mit dem Katholischen Jugendreferat des Bischöflichen Jugendamtes zusammen in der Jugendpastoral des Stadtdekanates Stuttgart. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit umfassten die Dekanats-Jugendseelsorge, schul- und firmpastorale Angebote und die Mitarbeit in weiteren Feldern der Sakramentenpastoral, punktuelle Aushilfen in der Pfarrseelsorge, das Engagement in Gremien auf Diözesanebene (Diözesanrat, Priesterrat, Ordensrat), sowie berufungspastorale Angebote.

Besonders in den letzten Jahren ihres Wirkens vor Ort waren die Salesianer Don Boscos am Aufbau des neuen jugendpastoralen Zentrums „YouCh“ des Dekanats in den Räumen und in der Kirche der Pfarrei St. Nikolaus im Osten der Stadt intensiv beteiligt. Seit August 2015 hatte in der dortigen Pfarrei auch das Katholische Jugendreferat / BDKJ-Dekanatsstelle Stuttgart seine Heimat.

„Wir empfinden eine große Dankbarkeit für die enge und fruchtbare Zusammenarbeit im jugend-pastoralen Zentrum, mit den Verantwortlichen im Stadtdekant und in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die zahlreichen Erfahrungen gelebter salesianischer Jugendspiritualität haben uns in unserer Arbeit sehr bestärkt. Es ist schön zu sehen, dass sich das YouCh und die Kirche St. Nikolaus, auch durch das Mitwirken unserer Mitbrüder, längst zu einem Ort entwickelt haben, an dem junge Menschen gerne ihre Zeit verbringen, ihre Fragen und Wünsche einbringen und wo sie gemeinsam mit anderen Jugendlichen Kirche erleben als eine Gemeinschaft, die junge Menschen ernst nimmt und Freude und Sorgen mit ihnen teilt“, sagte Pater Reinhard Gesing, Provinzial der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos, anlässlich ihrer Verabschiedung im Sommer 2022.

Grund für den Rückzug aus Stuttgart und die Aufgabe der dortigen Ordensniederlassung in einem gemieteten ehemaligen Pfarrhaus im Stadtteil Obertürkheim, am östlichen Stadtrand der Stadt, war der starke Rückgang der Ordensmitglieder und der Prozess der Restrukturierung der deutschen Ordensprovinz, den die Salesianer Don Boscos bereits vor einiger Zeit eingeleitet hatten. „Wir bedauern diese Entscheidung sehr. Dieser Schritt, den wir auch schon an anderen Standorten unserer Provinz gehen mussten, ist für die betroffenen Menschen, aber auch für unsere Gemeinschaft sehr schmerzlich. Wir müssen und wollen jedoch unsere Standorte reduzieren und konzentrieren, um das Don-Bosco-Werk in Deutschland zukunftsfähig zu gestalten“, erklärte Provinzial P. Reinhard Gesing.

Insgesamt zehn Salesianer haben in mehr als 20 Jahren in Stuttgart gewirkt, darunter u.a. auch P. Ernst Kusterer, der als „Big Pater“ im Radiosender Big FM nachts viele Jahre lang als Seelsorger für die jungen Menschen „on air“ gewesen ist. Die letzten Salesianer vor Ort waren Direktor P. Jörg Widmann, P. Clemens Mörmann und Br. Matthias Bogoslawski.

In Kontakt bleiben

Trotz des Abschieds aus Stuttgart freuen wir, mit mit der Einrichtung verbunden Menschen, Freunden, Bekannten, ehemaligen Mitarbeitenden, Förderern und jungen Menschen in Kontakt zu bleiben. Der damalige Direktor der Niederlassung, Pater Jörg Widmann, jetzt in der Pastoral und Seelsorge im Don Bosco Zentrum Regensburg tätig, ist auch weiterhin für Sie erreichbar:

Pater Jörg Widmann
Don Bosco Zentrum
Hans-Sachs-Straße 4
93049 Regensburg
Tel.: 0941 / 2961 - 104
widmann[at]donbosco.de

 

* Niederlassungen in Schweden waren und sind der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos bzw. ihrer „Vorgänger“ bis zum Zusammenschluss im Jahr 2005, der Nord- und Süddeutschen Provinz der Salesianer Don Boscos, zugeordnet.