„Nie wieder!“ ist jetzt
Chemnitz – Anlässlich des Erinnerns an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 rief auch in diesem Jahr der Chemnitzer Verein „Buntmacher:innen“ zur Aktion „Lichterwege“ auf. Dabei werden im Vorfeld die im gesamten Stadtgebiet zahlreich verlegten Stolpersteine gereinigt und an diesen am Gedenktag selbst Kerzen aufgestellt. Jeder in den Fußweg direkt vor dem letzten Wohnort verlegte Stolperstein erinnert an einen Mensch, der auf Grund seines Glauben und seiner Gesinnung unter der Diktatur der Nationalsozialisten leiden musste. Viele von ihnen fanden den Tod, darunter Kinder, Kranke und alte Menschen.
Stolpersteine ganz in der Nähe
An der Aktion beteiligten sich in diesem Jahr erstmalig auch Kinder, Jugendliche und Familien des Don Bosco Hauses Chemnitz. Sie übernahmen auf dem Sonnenberg drei Adressen, vor dessen Hauseingängen Stolpersteine liegen. Ein Standort befindet sich nur wenige Meter von der Einrichtung entfernt an der Ludwig-Kirsch-Straße 1. Dort lebte die Familie Rotstein. Während die Familienmitglieder Marianne und Roland Rotstein aus dem KZ Theresienstadt lebend befreit wurden, starb Jankel Rotstein im Ghetto Warschau.
Kinder und Jugendliche für Krieg und Verfolgung sensibilisieren
„Uns ist es wichtig, Kinder und Jugendliche an das Thema „Krieg und Verfolgung“ mit der notwendigen Sensibilität heranzuführen. Die Aktion „Lichterwege“ bietet dafür eine im Wortsinn sehr greifbare Möglichkeit.“, verdeutlicht Dana Hubert, Ressortleiterin bei Don Bosco Sachsen. „Ich war positiv überrascht, mit welch großem Interesse und Engagement selbst die Jüngsten mitgemacht haben.“
Text und Foto: Sebastian Schmidt