Projekt Marco Polo: „Dialog mit dem Osten. Frieden und Nachhaltigkeit"
Istanbul – Am 8. Mai fand in Venedig eine Ausstellung zum Projekt Marco Polo: „Dialog mit dem Osten. Frieden und Nachhaltigkeit“ statt, an der auch die EVRIM-Schule der Salesianer Don Boscos in Istanbul, vertreten durch die Schulleiterin Polin Ökke und den Direktor der Salesianer, Pater Jacky Doyen, teilnahm.
Auseinandersetzung mit Werten des Dialogs, des Friedens und der Nachhaltigkeit
Dieses Projekt, das von der Gründerin des Vereins Pesci di Pace (Fische des Friedens), Nadia De Lazzari, koordiniert wurde, bezog drei Istanbuler Schulen ein, die sich für die Förderung der italienischen Kultur in Istanbul einsetzen. Aufgrund des pädagogischen und allgemeinbildenden Ansatzes des Projekts, der unseren Werten bei Evrim sehr nahe kommt, beschlossen wir gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern unserer Schule teilzunehmen und uns auf eine intensive Auseinadersetzung mit den Werten des Dialogs, des Friedens und der Nachhaltigkeit einzulassen. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich wochenlang intensiv mit Marco Polo, seiner Geschichte und dem Aspekt der inter- und transkulturellen Begegnung auseinandergesetzt und ihre Ergebnisse in Form von Gemälden zum Ausdruck gebracht.
Ausstellung der Bilder und Austausch mit Verantwortungsträgern
In Venedig selbst wurden diese Kunstwerke dann gemeinsam mit denen der anderen teilnehmenden Schulen im Rahmen der Ausstellung in der großen Schule San Teodoro präsentiert. Den Auftakt der Veranstaltung bildete eine Vernissage. Die Professoren und Historiker Pieralvise Zorzi (Venedig) und İlber Ortaylı (Istanbul) interpretierten die Werke unserer Schüler und gingen dabei besonders auf die Bedeutung des Dialogs für Frieden und Nachhaltigkeit ein.
Beim zweiten Teil der Veranstaltung im Palazzo Mocenigo sprachen lokale politische und religiöse Verantwortungsträger über die Bedeutung der Bildung für den Dialog. Deutlich wurde hierbei die grundlegende Rolle der Schule, die ein tägliches Trainingsfeld bietet um soziale Akzeptanz, Wertschätzung der kulturellen und religiösen Vielfalt und respektvollen Umgang im sozialen Miteinander zu lernen. In diesem Sinne spiegelte dieses Projekt die Werte wider, die uns am Herzen liegen und die wir den jungen Menschen und Lehrkräften am EVRIM-Campus im Rahmen unseres Bildungsauftrags mit Nachdruck zu vermitteln suchen.
Förderung von interkulturellem und religiösem Dialog
Professor Pieralvise Zorzi und der türkische Historiker İlber Ortaylı stellten die bekannten Rahmenbedingungen heraus, die einen Krieg zwischen Nationen auslösen kann, zum Beispiel das Bedürfnis nach territorialer Ausdehnung, das Aufzwingen der eigenen Kulturauffassung und Ideologie, usw.
Angesichts dieser Herausforderungen ist es wichtig, dass Menschen lernen, den Wert des Dialogs zu schätzen, der zu einem besseren Verständnis der Menschheit und ihrer Fähigkeit, untereinander Brücken zu bauen, führt. Dass unsere Schule für dieses Projekt ausgewählt wurde, bestärkt unser Engagement für die Förderung des interkulturellen und religiösen Dialogs sowie die Wertschätzung einer Kultur, die Respekt, Frieden, Dialog und das Verständnis für die eigene Kultur fördert.
Unsere Schülerinnen und Schüler setzten sich mit diesem Thema auseinander, indem sie Kunstwerke, Zeichnungen und Geschichten über das Leben von Marco Polo, dem Friedensbotschafter und großen Reisenden, anfertigten. Sie setzten ihre Vorstellungskraft und Kreativität ein, um ihr Verständnis und ihre Vision von einer gerechteren, friedlicheren und für den Dialog offenen Welt auszudrücken.
Die Werke der Kinder wurden im Palazzo Mocenigo in Venedig ausgestellt, am Ende des Monats werden sie im Elgiz-Museum in Istanbul zu sehen sein. Das ist eine Gelegenheit für die Stadt, unseren Beitrag zur Erziehung zum Dialog und zum Frieden zu entdecken.
Text und Foto: Jacky Doyen, Direktor am EVRIM-Campus