75 Jahre Salesianer Don Boscos in Trier
Trier – Bei Einrichtungen und Organisationen, die in diesen Jahren auf ein 75-jähriges Bestehen hinweisen können, lässt sich bei der die Gründung oft ein Zusammenhang mit den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges erkennen. Nicht anders ist wohl die Entscheidung der damaligen Ordensoberen der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos zu sehen, als sie zum Ende des Jahres 1946 den Salesianerpater Josef Rudat (1908–1968) nach Trier in die damalige Französische Zone schickten.
Kurze Zeit danach übertrug der Trierer Bischof Franz Rudolf Bornewasser (1866–1951) den Salesianern die Leitung des Schülerheims „Aloisianum“ in der heutigen Lindenstraße 31. Am 01.08.1947 wurde dann die Ordensniederlassung kanonisch errichtet. Wenig später kam auch P. Karl Loskyll (1910–1982) hinzu. Er wurde zu einem der prägendsten Mitbrüder in der weiteren Geschichte des Trierer Hauses.
Auf der Suche nach einem geeigneten Standort
Das damalige Schülerheim bot kaum Möglichkeiten zum Spielen. Eine Don-Bosco-Einrichtung ohne Sportplatz war schon zu Zeiten Don Boscos undenkbar. So bemühten sich die Mitbrüder sehr bald um ein anderes geeigneteres Gebäude samt entsprechendem Außengelände. In Absprache mit der Stadt Trier konnte im Jahr 1952 das ehemalige Offizierskasino in der Gneisenaustraße 31 erworben werden. Die neu errichtete Einrichtung erhielt den Namen „Jugendwerk Don Bosco“.
In Trier-West wurden die Salesianer in besonderer Weise mit der Not der Nachkriegszeit konfrontiert. Neben dem Schülerheim boten die Mitbrüder in den Kellerräumen offene Spielangebote für die jungen Menschen aus dem Wohnumfeld an. Bereits 1958 konnte P. Loskyll das Haus der Jugend eröffnen. Das Internat wurde 1969 geschlossen. Als zweite Einrichtung im früheren Regierungsbezirk Trier erhielt der Jugendtreff 1970 die Staatliche Anerkennung als Haus der Offenen Tür. Dieser Bescheid sorgte für inhaltliche Klarheit und bildete die Grundlage für alle pädagogischen Schwerpunktsetzungen und neuen Projekte der kommenden Jahrzehnte.
Eine weitere wichtige Entscheidung des Ordens war die Übernahme der Pfarrseelsorge in den Pfarreien von Trier-West und Pallien, zunächst die Pfarrei St. Simeon ab 1990, dann folgten 1991 Christkönig und 1994 St. Simon und Juda.
Jubiläen können wegen Corona nicht gefeiert werden
Jubiläen begehen zu können, weist zunächst auf eine lange Tradition hin. Coronabedingt sind diesbezügliche mögliche Feiern leider nicht erlaubt gewesen (2020: 50 Jahre Haus der Offenen Tür, und 2021: 75 Jahre Salesianer Don Boscos in Trier). Es besteht berechtigterweise die Hoffnung, dass die offizielle Gründung der Ordensniederlassung, welche sich im August 2022 zum 75 Mal jährt, die Möglichkeit bietet, dies mit vielen Menschen zu feiern, welche sich der Idee Don Boscos und den vielfältigen Aktivitäten des Jugendwerks Don Bosco und den Pfarreien im Trierer Westen verbunden fühlen.
Text: P. Reinhard Büker; Foto: Archiv P. Reinhard Büker