Don Bosco Fest 2021: Ordensgründer inspiriert in schwierigen Zeiten

Veröffentlicht am: 30. Januar 2021

München – Rund 100 Menschen waren am Sonntag, den 31. Januar, der Einladung des Campus Don Bosco gefolgt und haben in der Pfarrkirche St. Wolfgang den Gedenktag von Johannes Bosco gefeiert. „Don Bosco war ein Heiliger, der Fröhlichkeit verbreitet hat“, führte Abt Petrus Höhensteiger OSB vom Kloster Schäftlarn, der dem Festgottesdienst vorstand, zu Beginn seiner Predigt an. Doch wie passt dieser Gedanke in die heutige Krisenzeit hinein? Der Abt wies darauf hin, dass es nicht darum gehe, auf Kommando fröhlich zu sein, oder das Schlechte zu verdrängen.

Um seine Botschaft zu untermauern, rief er den Anwesenden das Leben Don Boscos in Erinnerung: Dieser hatte damals auch die Schattenseiten der Industrialisierung im 19. Jahrhundert kennengelernt. Er hat in Turin das Leid der jungen Menschen gesehen und dennoch die Entscheidung getroffen, „denen eine Zukunft zu ermöglichen, die keine Zukunft haben“.

Was hat ihm in dieser ausweglosen Situation Mut gemacht? Abt Petrus Höhensteiger bringt die Antwort auf einen Punkt: Es waren die christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe. Es war der Glaube an Jesus Christus, der ihn bewegt hat, dorthin Hoffnung zu bringen, wo Hoffnungslosigkeit herrscht.

Macht Euch die Hände schmutzig!

Es ist auch der Hoffnungsgedanke, den die Mitbrüder und Partner auf dem Campus Don Bosco beim diesjährigen Festgottesdienst in den Mittelpunkt rückten. „Damit die Hoffnung wächst“ lautet der Slogan zum Gedenktag, der uns laut Abt Pater Petrus nicht nur mit dem Wirken Don Boscos, sondern auch mit unserem christlichen Glauben verbindet – auch Jesus habe sich für die Verstoßenen und die Benachteiligten eingesetzt, um sie sichtbar zu machen und um ihnen einen Stimme zu geben.

Abt Pertrus Höhensteiger ermutigte in seiner Predigt dazu, diesen Gedanken auch in den Alltag und die aktuell schwierige Zeit mitzunehmen: Hoffnungsvoll die eigene Zukunft in Gottes Hände zu legen und auf ihn zu vertrauen. Das bedeutet in seinen Augen ebenfalls, nicht die Augen vor der Realität zu verschließen. Gerade jetzt gehe es darum, sich „die Hände schmutzig zu machen und anzupacken“, um etwas zu verbessern.

Don Bosco dient gerade hier als Hoffnungsbringer, aber auch als Inspiration, wie er ausführt. Seine Hoffnung hat letztlich Früchte getragen: Es hat einen Orden hervorgebracht, der sich bis heute um junge Menschen in benachteiligten und schwierigen Situationen kümmert.  „Seine lebendige Hoffnung hat vielen Menschen geholfen.“ Das allein sei Grund genug, an diesem Tag dankbar und fröhlich zu sein. „Lasst uns Botschafter der Hoffnung sein – was für ein schöner Tag.“

Ein kleines Abschiedsgeschenk für die Gottesdienstbesucher sollte diesen Hoffnungsgedanken sichtbar machen. Am Eingang bekam jeder zum Abschied eine Samenkarte, aus der in Kombination mit Wasser und Erde Sommerblumen sprießen. „Gerade jetzt werden wir noch viel Geduld brauchen – dieses Zeichen kann uns daran erinnern“, erläuterte Campus-Sprecher Pater Stefan Stöhr dazu im Gottesdienst.

Das positive Gefühl dieser Botschaft blieb auch bei vielen Besucherinnen und Besuchern hängen. Schön, dass dieser Gottesdienst trotz der aktuellen Lage möglich gewesen sei, findet Monika Waldhier. Schon immer hegte sie eine große Sympathie für den heiligen Don Bosco. „Er bringt Schwung in die Kirche.“

Text und Fotos: RefÖA/Patrizia Czajor