Gedenkfeier zum Tod von Pater Rudolf Lunkenbein und Simão Bororo
Meruri/Brasilien – Pater Rudolf Lunkenbein musste sterben, weil er sich für die Rechte der Indianer einsetzte. 45 Jahre ist es nun her, dass er und sein Freund Simão Bororo ermordet wurden. Anlässlich ihres Gedenkens fand am Todestag des 15. Julis eine Feier auf dem Friedhof von Meruri statt. Hier in der brasilianischen Provinz befinden sich die Gräber der beiden Märtyrer.
Pater Ricardo Carlos leitete die Eucharistiefeier in der Kapelle, an der auch zahlreiche Salesianer aus benachbarten Gemeinden teilnahmen. Der Provinzial der brasilianischen Provinz Campo Grande pflanzte außerdem einen Jabuticaba-Baum im Innenhof der Meruri-Mission – ein Zeichen für das Leben.
Einsatz für die Rechte der Bororo-Indianer
„Das Martyrium ist nicht die Frucht eines persönlichen Plans, sondern ein Geschenk Gottes, das man jedoch mit Freiheit und Freude annimmt. Wie Jesus, der, während er die Bitterkeit des Kelches spürte, von der Last des Leidens gequält wurde, sich frei der Passion hingab, so gingen auch Pater Rudolf Lunkenbein und Simão Bororo mutig auf das höchste Opfer zu“, äußerte sich Provinzsekretär Pater João Bosco Monteiro Maciel zum Tod der beiden Männer. Diese werden in der Region sehr stark verehrt, denn ihr Einsatz sicherte den Indios das Überleben: Salesianerpater Rudolf Lunkenbein kam in den 70er Jahren als Missionar nach Meruri und setzte sich für die Rechte der Bororo-Indianer ein. Die Indios sollten ihr Land behalten können, weshalb er eine Landvermessung veranlasste. Dadurch wurden die weißen Siedler aber gezwungen, das Gebiet zu verlassen. Am 15. Juli 1976 kommt es zum Eklat, Pater Lunkenbein und der Bororo-Indianer Simão werden von Großgrundbesitzern erschossen. Ihr Tod war keinesfalls umsonst: Die Landvermessung wurde durchgeführt und 1988 sprach man den Indios schließlich Gebiete zu, sodass ihre Existenz gesichert wurde.
2020 leitete man einen diözesanen Prozess zur Seligsprechung von Pater Lunkenbein und Simão Bororo ein, aktuell läuft das Verfahren zur Anerkennung.
Fotogalerie zur Gedenkfeier
RefÖA,Euclides Fernandes Brites