Haus voll Licht: Ein spiritueller Kirchenführer zur Kirche Maria Hilf

Veröffentlicht am: 13. Juni 2021

Konstanz - Nach Abschluss der Renovierung der Kirche, verbunden mit der Realisierung eines neuen Lichtkonzeptes und der Neugestaltung des Vorplatzes im Jahre 2018, drängte sich der Wunsch auf, nach 50 Jahren einen neuen Kirchenführer zu gestalten. Wenn ich auf dem Vorplatz oder in der Kirche Fremde antraf, erlebte ich immer wieder, wie dankbar sie die Erklärungen aufnahmen, die nicht nur informierten, sondern die Botschaft des Kirchenraumes für die Besucher und Besucherinnen beinhalteten. Mir war es von Anfang an wichtig, dass der neue Führer nicht nur sachliche Informationen über die Geschichte und die Kunst enthält, sondern die Besucherinnen und Besucher an die Hand nimmt und ihnen hilft, die geistliche Botschaft dieser Kirche in den Einzelheiten mit dem Verstand und dem Herzen und der Seele zu erfassen. Meditative Musik lädt täglich in der Kirche dazu ein, zur Ruhe zu kommen und in der Kirche zu verweilen. Der Kirchenführer sollte dann helfen, sich einerseits von der Kirche ansprechen zu lassen und andererseits ins Gebet zu kommen.

Mit Frau Dr. Petra Zeil kam im Herbst 2019 eine Pastoralreferentin in unsere Pfarrei, die theologisch und spirituell wertvolle Voraussetzungen für dieses Projekt mitbrachte. Pandemie bedingt musste Frau Zeil ihren Dienst größtenteils im Homeoffice leisten. Dank Corona ergab sich daraus die Chance, die Zeit für die Arbeit an einem neuen spirituellen Kirchenführer für Maria Hilf einzusetzen. Sie übernahm diesen Dienst sehr gerne und stellte sehr schnell das Konzept und die ersten Seiten zusammen. Da der Fotograf, Herr Winfried Dinter, in unserer Pfarrei aktiv ist, waren die Wege der Verständigung auch da ganz kurz.

Eine Einladung, sich Zeit zu schenken

Die Kirche Maria Hilf wartet aber nicht einfach auf einen Besuch. Sie „geht“ hinaus und lädt ein, einzutreten. Seit Pfingsten steht eine Tafel am Weg zum Vorplatz und lädt ein, den Weg zu unterbrechen und sich Zeit zu schenken für einen Kirchenbesuch. Neben Informationen über die Geschichte des Baus der Kirche heißen Gedanken aus dem Kirchenführer zum Labyrinth auf dem Platz alle mit ihren jeweiligen Um- oder Irrwegen willkommen. Es ist kein echtes Labyrinth, weil die Mitte nicht auf dem Platz zu finden ist, sondern zur geistlichen Mitte, zur Kirche führt.

Die Informationstafel macht mit besinnlichen Gedanken auch Lust, sich zu den Kirchtüren aufzumachen und die mittlere Türe zu öffnen. Die vier seitlichen Türflügel sind nämlich mit den Wundmalen Jesu an den Händen und Füßen gestaltet, die beiden mittleren Türflügel mit der Seitenwunde Jesu. Die Gedanken am Weg laden ein, nicht draußen stehen zu bleiben, sondern wie Thomas die Hand auszustrecken, sie in die Seitenwunde zu legen und so den Zugang zum Innenraum zu finden.

So kann die Kirche Maria Hilf mit dem neuen, etwas anderen Kirchenführer allen Vorübergehenden, die sich aufhalten lassen, ohne Personalaufwand etwas von unserem Glauben verkünden. Denn von diesem Glauben ist viel zu erspüren, sagte doch Franz Hitzel, der Architekt dieser Kirche und ein aktives Mitglied der Pfarrgemeinde: „Ich baue, was ich glaube.“

Ich hoffe, der Kirchenführer hilft vielen, diesem Glauben beim Besuch nachzuspüren und auch neue Freude daran zu gewinnen.

Der Kirchenführer ist zu beziehen über Kath. Pfarramt St. Georg Maria-Hilf in Konstanz, Maria-Hilf-Platz 3, Mail: pfarrbuero.mh[at]kath-mhsg.de  oder über eine Buchhandlung: ISBN 978-3-7954-3655-1

P. Georg Matt SDB