Internationale Christmette unter Deutschlands vermutlich größtem Christbaum
Die Corona-Situation schränkt uns in vielen Belangen ein, auch im Bereich der Liturgie. Aber sie führt da und dort auch zu neuen Möglichkeiten. Eine solche Möglichkeit haben wir für unsere internationale Christmette der deutschen, spanischsprachigen und philippinischen Gemeinde gefunden, die wir sonst jedes Jahr an Heiligabend gemeinsam in St. Winfried feiern.
Die Planungen begannen schon mehrere Wochen vor Weihnachten als klar war, dass nur höchsten ca. 30 Personen in die Kirche kommen dürfen, aber noch nicht entschieden war, dass dann über die Weihnachtszeit alle Gottesdienst in unserer Kirche ganz ausfallen müssen. Die Seelsorger der drei Gemeinden haben sich getroffen und vereinbart, am Abend eine Christmette im Freien im Hof unserer Niederlassung zu feiern.
Internationale musikalische Begleitung
Zusammen mit Br. Stefan Weßels, der den Hof sehr ansprechend mit vielen Lichtern und Feuerstellen gestaltete, sich um die Organisation kümmerte und zu Beginn der Mette um 19.30 Uhr auch mit der Trompete von einem Balkon aus „Wachet auf“ spielte, gestalteten wir die Eucharistiefeier in Konzelebration in drei Sprachen (Spanisch, Englisch, Deutsch). Zwei kleine Chöre aus der philippinischen und der spanischsprachigen Gemeinde sangen abwechselnd die Lieder.
Nach dem „Stille Nacht“ zum Schluss in drei Sprachen, leider auch ohne Volksgesang, und dem anschließenden für die Spanischsprechenden unverzichtbaren „Feliz navidad“ mussten nach der Christmette alle ca. 60 Mitfeiernden ohne anschließendes Beisammensein den Heimweg antreten. Wenn es nicht vor und nach dem Gottesdienst geregnet hätte und es wärmer gewesen wäre, wären sicher noch viel mehr Mitfeiernde gekommen. Das war neben der Einhaltung der Abstandsregeln und der schriftlichen Erfassung aller Teilnehmenden die Bedingung seitens der Stadtverwaltung, dass wir den Gottesdienst so feiern durften.
Licht in der Finsternis
Wir sind froh, dass wir mit Erlaubnis der Stadtverwaltung auf diese Weise unsere Christmette mit dem Thema „Und das Licht leuchtet in der Finsternis“ in der internationalen Gemeinschaft feiern konnten. Dass der Gottesdienst unter dem weithin sichtbaren 162 Meter hohen Christbaum stattfand, vielleicht dem größten in Deutschland, der digital vom benachbarten Posttower zu uns herüberstrahlte, erfreute uns zusätzlich.
Vielleicht wird aufgrund der positiven Erfahrung diese Christmette bei St. Winfried im Freien unabhängig von Corona zu einer neuen Gepflogenheit in Bonn.
Text und Fotos: P. Josef Grünner