Nach der Flut: Jugendliche helfen bei Aufräumarbeiten

Veröffentlicht am: 18. August 2021

Jünkerath - Die Flutkatastrophe hat in Jünkerath großen Schaden angerichtet. Aufgrund seiner Lage blieb Don Bosco Jünkerath von den Wassermassen verschont. Einige Jugendliche der Einrichtung zögerten dennoch nicht, die Betroffenen im Ort unmittelbar bei den Aufräumarbeiten zu unterstützen. So auch der 16-jährige Dominik, der seit September 2019 in der WG Jünkerath lebt. In einem Brief hält er seine Eindrücke fest: 

Hallo liebe Leser,

uns auf Don Bosco Jünkerath hat das Hochwasser nicht getroffen, da wir auf einem Hügel wohnen. Uns ging es gut und so fanden wir es nicht in Ordnung, wenn wir uns darauf ausgeruht hätten. Ein paar Jugendliche von uns beschlossen, in den Ort runter zu gehen, um dort Leuten zu helfen, welche das Hochwasser schlimmer getroffen hat als uns.

Als wir unten am Fuß des Don Bosco Bergs angekommen waren, waren wir fassungslos, was das Wasser alles angestellt hat und es wurde schlimmer, je tiefer wir in den Ortskern gegangen sind. Als erstes gingen wir zum Aldi. Dort schickte man uns mit den Worten „Wir haben geschlossen“ weg, doch dann sagten wir, dass wir helfen wollten und die Arbeiter waren erstaunt, doch haben sich sehr gefreut. Dort haben wir dann Anhänger mit nassen Lebensmitteln für die Sammelstellen in der Umgebung gefüllt. Es war erstaunlich, wie viel Aldi weggeben musste. Als es dort nichts mehr für uns zu tun gab, gingen wir weiter zu einem privaten Haushalt und halfen dort. Auch hier war man erstaunt, aber erfreut über unsere Hilfe. Auch am nächsten Tag halfen wir dort.

Was mich so schockiert hat, ist, dass bei uns nichts ist, doch unten im Ort Straßen aufgerissen sind und in vielen Häusern das Erdgeschoss kaputt ist. Außerdem erschreckte mich, wie viel weggeschmissen werden musste.

Mein Fazit ist, dass es guttut, Menschen zu helfen, vor allem wenn man sieht, wie froh die Menschen sind, nicht alles alleine machen zu müssen. Außerdem macht es mir auch Spaß, meine Energie für etwas so Gutes zu verwenden. Doch finde ich es erschreckend, dass es Leute gibt, die trotz, dass sie sehen, dass ein Geschäft zu hat, diskutieren, was man jetzt machen soll, weil ein anderes Geschäft ja nicht dieselben Angebote hat.

Dominik H.; Foto: privat

 

Statements der helfenden Jugendlichen:

„Ich fand das richtig krass und schockierend, doch trotzdem fand ich es sehr schön, Leuten zu helfen, auch wenn wir öfters mal angepampt wurden. Was mich gefreut hat, ist diese große Dankbarkeit von den Leuten und Unternehmen.“ (Jugendliche, 17 Jahre)

„Ich fand, es war ein super Gefühl, den betroffenen Menschen helfen zu können, aber dennoch tat es ziemlich weh zu sehen, was die Menschen alles verloren haben.“ (Vivien, 17 Jahre)