Nacht der Lichter in der Stuttgarter Domkirche
Stuttgart - Endlich durfte in diesem Jahr wieder die „Nacht der Lichter“, das große Taizé-Gebet in der Stuttgarter Domkirche St. Eberhard in der Königsstraße stattfinden. Sie ist eine ökumenische Initiative der Stuttgarter Taizé-Gruppen, die immer wieder über das Jahr verteilt zu Taizé-Gottesdiensten einladen oder Fahrten dorthin organisieren. Dank eines Projektchores konnten wieder viele altbekannte aber auch neue Lieder aus Taizé gesungen werden. Die Kirche war dazu in stimmungsvolles Licht getaucht und lud zum meditativen Gebet vor der Kreuz-Ikone aus Taizé ein. Leider konnte coronabedingt nur eine begrenzte Zahl an Besuchern in die Kirche eingelassen werden. Das Gebet konnte aber im Livestream mitverfolgt werden.
Ein Licht in der Dunkelheit
In einem Lied heißt es: „Christus, dein Licht verklärt unsere Schatten. Lasse nicht zu, dass das Dunkel zu uns spricht. Christus dein Licht erstrahlt auf der Erde und du sagst uns: Auch ihr seid das Licht.“ Viele Besucher*innen teilten diese Ansicht und waren dankbar für dieses Licht in der Dunkelheit so vieler unterschiedlicher Situationen in dieser Zeit.
Leider konnte in diesem Jahr kein Bruder aus Taizé nach Stuttgart kommen, aber Worte von Frère Alois wurden von einem Jugendlichen in die Kirche hineingesprochen. Darin heißt es unter anderem: In diesem Jahr haben wir gemeinsam über das Thema „Hoffnung gegen alle Hoffnung“ nachgedacht. In der „Botschaft für das Jahr 2021“ heißt es: „Bedeutet zu glauben nicht zunächst einmal, auf eine Gegenwart zu vertrauen – tief in uns und zugleich im ganzen Universum, ungreifbar und doch real?“ Diese Gegenwart drängt sich nicht von außen auf, auch wenn wir in den Ereignissen unseres Lebens und in den Menschen um uns herum Zeichen dafür erkennen. Diese Gegenwart, die es gut mit uns meint, ist immer da, selbst wenn wir zweifeln oder den Eindruck haben, dass wir kaum verstehen, wer Gott ist.
Die „Nacht der Lichter“ ist inzwischen eine gute ökumenische Tradition mit Strahlkraft in Stuttgart und auch im kommenden Jahr soll sie wieder einen festen Platz im Jahresverlauf bekommen – hoffentlich dann unter leichteren äußeren Bedingungen in der evangelischen Stiftskirche.
P. Jörg Widmann, Br. Matthias Bogoslawski