Perspektiven vermitteln: 25 Jahre Ghana-Kreis

Veröffentlicht am: 7. September 2021

Bonn - Bereits seit 25 Jahren setzt er sich für eines der ärmsten Länder der Welt ein: Mit einem Handarbeitsbasar und Trödelmarkt beging der „Ghana-Kreis“ im August sein Jubiläum. Der Markt fand auf dem Hof der Familie Höing in Südlohn (Kreis Borken) statt. Die dortige Pfarrgemeinde St. Vitus und St. Jakobus unterstützt den Kreis schon seit seiner Gründung. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf werden Projekte der Salesianer Don Boscos in Ghana finanziert. Und davon gibt es zahlreiche: 1996 von Pater Georg Demming und dem Pfarrgemeinderat gegründet, bietet der Ghana-Kreis heute ein breites Spektrum an Hilfen für ein Land an, das geprägt ist von Arbeitslosigkeit, Armut und Gewalt.

Schulabschluss im Don Bosco Boys Home

Ein Projektstandort befindet sich in der Stadt Sunyani im Westen Ghanas. Hier besuchen viele Kinder und Jugendliche keine Schule, weil sie ihre Familien finanziell mitversorgen müssen, einige leben auf der Straße. Daher erbauten die Salesianer Don Boscos 1996 das „Don Bosco Boys Home“ (DBBH). Waisen und Straßenkinder finden hier eine Heimat: Sowohl Jungen als auch Mädchen im Alter von 6 bis 24 Jahren erhalten Unterkunft, Verpflegung, medizinische Versorgung und dürfen zur Schule gehen. Sie werden betreut und können in ihrer Freizeit an sportlichen, musikalischen und kulturellen Aktivitäten teilnehmen. Die Kinder und Jugendlichen versorgen sich selbst mithilfe einer Farm, auf der Gemüse angebaut und Vieh gehalten wird. Das DBBH eröffnet ihnen eine Perspektive: Mit seiner Hilfe konnten bis heute 2.000 Jugendliche eine Ausbildung absolvieren und ihr Leben selbst in die Hand nehmen.  

Ein Schulabschluss und eine Ausbildung sind für die Jugendlichen in Ghana essentiell: Der Staat im Westen Afrikas belegt auf dem Human Development Index der Vereinten Nationen Platz 138 von 189 gelisteten Ländern (UNDP 2020). Der Großteil der Bevölkerung arbeitet auf Subsistenzniveau in der Landwirtschaft und im informellen Sektor. Viele Jugendliche ziehen in die Städte, was zu einer starken Landflucht und hohen Arbeitslosigkeit führt.

Auch Corona hat sich auf die Bildung der Kinder und Jugendlichen ausgewirkt: Von März bis Juli 2020 befand sich Ghana in einem harten Lockdown, sodass die Absolventinnen und Absolventen erst im Juli wieder zur Schule gehen konnten. Die Bewohner des DBBH blieben während dieser Zeit im Heim und wurden dort von Sozialarbeiter/innen und Psycholog/innen betreut.

Text: RefÖA/Münsterland Zeitung/Don Bosco Mondo; Fotos: Don Bosco Mondo