Profess-Feierlichkeiten im Kloster Ensdorf: „Weil ich mich berufen weiß.“

Veröffentlicht am: 15. August 2021

Ensdorf – Traditionell legen die Salesianer Don Boscos seit den Zeiten des Noviziats im Kloster Ensdorf zu „Maria Himmelfahrt“ ihre Ordensgelübde ab. Immer noch kommen viele nach Ensdorf, um nach einer Woche Exerzitien hier ihr Professjubiläum zu feiern. In diesem Jahr feierten Diakon Matthias Bogoslawski SDB (Stuttgart), P. Joachim Rathgeber SDB (Nürnberg), P. Michael Stutzig SDB (Chemnitz), Bruder Moritz Oswald (Jünkerath) 25 Jahre, P. Bruno Oegerli SDB (Beromünster), P. Bernhard Stiegler SDB (Aschau) und P. Slawomir Niemczewski SDB (Ensdorf) 40 Jahre, P. Toni Rogger SDB (Beromünster), Br. Helmut Weckauf (Benediktbeuern) 50 Jahre, P. Josef Brandl SDB (Ensdorf) 60 Jahre und P. Philipp Weißhaar SDB (Ensdorf) 70 Jahre Treue zu ihrer Ordensberufung. In Abwesenheit feierte auch Bischof Stefan Oster SDB in Passau sein 25-jähriges Ordensjubiläum.

Provinzial P. Reinhard Gesing SDB (München) und eine große Zahl von Salesianern konnten in diesem Jahr aber auch drei jungen Salesianern aus Wien und München die ewigen Gelübde abnehmen. Anthony Acquah SDB, Banraplang Nongrum SDB und Duy-Duy Josef Trinh SDB antworteten auf die Frage, ob sie nach der Ordensregel des Hl. Johannes Bosco leben und arbeiten wollen, mit: „Ja, ich will es.“ Bruder Eugen Klassen (Regensburg) erneuerte seine zeitlichen Gelübde.

„Warum bin ich Salesianer?“

Der Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Jacobus stand vor allem im Zeichen der Berufung und der Frage: „Warum bin ich Salesianer?“ In seiner Predigt teilte Pater Gesing anhand seiner eigenen Geschichte seine ganz persönlichen Antworten auf diese Frage: „Weil ich mich berufen weiß.“ Gerade diese Überzeugung und dieser Glaube daran, dass Gott einen an dieser Stelle haben will, ist in seinen Augen die stärkste Antwort und auch eine, die einen auch über Höhen und Tiefen des Ordenslebens sowie durch Krisen tragen kann. 

Doch der Frage nach der Berufung liegt auch so etwas wie ein Geheimnis inne und es ist deswegen immer auch eine sehr persönliche Frage, wie der Provinzial darlegte. Er selbst sei schon früh berührt gewesen von „Jesus Christus, von seinem Evangelium, vom Reich Gottes.“ Jesus Christus und seine Botschaft vom Vater Gottes haben ihn schon als Kind fasziniert und er hat darin eine Mitte sowie einen Fixpunkt gefunden, an dem er sein Leben ausrichten lassen wollte. „Ohne Jesus Christus kann ich mir ein Leben nicht vorstellen“, dies gelte nicht nur für ihn, sondern für jedes Ordensleben, betonte der Provinzial bei der Feier und bezog sich dabei auf den Apostel Paulus, der dieses Geheimnis mit den folgenden Worten beschrieb: „Nicht ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ Ein christliches Leben im Sinne des Evangeliums ist deswegen, führte Pater Gesing aus, immer auch eine Entscheidung, „sich von Kopf bis Fuß – ohne Wenn und Aber – dem Reich Gottes zu verschreiben“.

Faszination für Johannes Bosco

Nicht zuletzt gehört in die Berufungsgeschichte von Pater Gesing natürlich auch die Faszination für Johannes Bosco. Der Provinzial legte in seiner Predigt dar, wie er sich schon früh angesprochen gefühlt habe von dem Gottvertrauen, der Liebe zu benachteiligten Menschen und dem unbegrenzten Tatendrang des italienischen Priesters. Sein pastoraler Eifer als guter Hirte für die jungen Menschen ist in seinen Augen auch heute noch höchstaktuell und von großer Gültigkeit. „Es braucht auch heute die, die ihr ganzes Leben in den Dienst an den jungen Menschen stellen.“

Dass sich drei junge Männer für diesen Weg verpflichtet fühlen und bereit sind, „Jesus Christus ganz und gar nachzufolgen“ sieht er auch ein wichtiges Zeichen sowie eine wichtige Botschaft für die Menschen heute. Auch sei es für ihn ein großes Geschenk – für die Berufenen, aber auch für die Kirche und die jungen Menschen – und so dankte er den drei Professkandidaten für diese Bereitschaft.

Live-Übertragung der Messe

Der Gottesdienst wurde auch als Live-Stream in die ganze Welt übertragen, damit auch Freunde und Verwandte in der Heimat der Professen an der Feier teilnehmen konnten. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahm „creazione unisono“, eine Projektband des Klosters Ensdorf, mit Neuen Geistlichen Liedern.

Vorausgegangen waren einwöchige Exerzitien mit fast 30 Teilnehmern und Exerzitienprediger P. Erhard Staufer SDB (Bamberg). Die Vorträge fanden im Rahmen eines festen Hygienekonzeptes im Bildungshaus statt, die Gottesdienste in der Pfarrkirche St. Jakobus.

 

Ewige Ordensprofess

Anthony Acquah SDB (Wien)

Banraplang Nongrum SDB (München)

Duy-Duy Josef Trinh SDB (Wien)

 

25 Jahre

Diakon Matthias Bogoslawski SDB (Stuttgart)

P. Joachim Rathgeber SDB (Nürnberg)

P. Michael Stutzig SDB (Chemnitz)

Bruder Moritz Oswald (Jünkerath)

 

40 Jahre

P. Bruno Oegerli SDB (Beromünster)

P. Slawomir Niemczewski SDB (Ensdorf)

P. Bruno Oegerli SDB (Beromünster)

P. Bernhard Stiegler SDB (Aschau)

 

50 Jahre

P. Bruno Oegerli SDB (Beromünster)

Br. Helmut Weckauf (Benediktbeuern)

 

60 Jahre

P. Josef Brandl SDB (Ensdorf)

 

70 Jahre

P. Philipp Weißhaar SDB (Ensdorf)

 

Text: RefÖA/Jürgen Zach; Fotos: Jürgen Zach