Zweite Corona-Welle in Indien: Don Bosco hilft Familien

Veröffentlicht am: 5. Mai 2021

Bangalore/Trichy - Die zweite Corona-Welle trifft Indien wie ein Tsunami. Es geht um das Leben von Millionen armer Menschen – helfen wir ihnen, wo wir können!“, fasst Pater Noel Maddhichetty SDB, Director BocsoNet, die aktuelle Lage in Indien zusammen. Dort ist in den letzten Wochen eine dramatische Krise im Gesundheitswesen aufgetreten. Auch internationale Medien berichten ausführlich darüber. Mehr als 400.000 Neuinfektionen täglich werden derzeit gemeldet, Tendenz steigend. Das Coronavirus breitet sich in dem südasiatischen Land rasend schnell aus und die Situation für die Bevölkerung verschlimmert sich jeden Tag. Viele Krankenhäuser sind inzwischen völlig überlastet und müssen Erkrankte abweisen. Mehr als 200.000 Menschen sind bereits an Covid 19 gestorben. Vor allem sozial schwache Familien trifft Corona hart. Wenn jemand in der Familie an Corona erkrankt, dann muss die gesamte Familie für 14 Tage in Quarantäne. Mit schwerwiegenden Folgen: Keiner kann mehr arbeiten gehen und die Menschen haben kein Einkommen. Diese Familien sind dringend auf externe Hilfe angewiesen.

Überfüllte Krankenhäuser und Unruhen

Im Fokus der Berichterstattung steht oft Delhi, wo Krankenhäuser völlig überfüllt sind. Es fehlt an Personal und vor allem an Material und Sauerstoffversorgung. Es gibt eine deutliche Übersterblichkeit und in der Stadt werden improvisierte Krematorien eingerichtet. Die Don Bosco Partner berichten von solch schwierigen Zuständen auch in anderen Städten. Auf dem Land scheint sich die Situation nicht ganz so zuzuspitzen: Es gibt aber große Ängste und Unruhe, wenn zum Beispiel Wanderarbeiter aus den Städten zurück in ihre Heimatdörfer kommen. Die Sorge ist groß, dass sie das Virus mit im Gepäck haben. Zudem gibt es in den Dörfern meistens auch keine Arbeit. Die Familien kämpfen ums Überleben.

Verteilung von Lebensmitteln

Der Fokus bei der Don Bosco Hilfe in Indien liegt auf der Verteilung von Lebensmitteln (Dry Ration Kits) und medizinischen Material (medical kits). Auch der Bedarf an Vitaminen und Zink ist groß, da sich gezeigt hat, dass Vitamin D und C sowie Zink zur Stärkung des Immunsystems in der Behandlung von Covid-Erkrankungen relevant sind. Zudem wird psychosoziale Beratung und Aufklärungsarbeit durchgeführt. In Bangalore in Südindien werden von der Organisation BREADS auch fertige Mahlzeiten von Tür zu Tür verteilt, für Menschen, die in Quarantäne sind bzw. einen erkrankten Menschen in der Familie haben. "Food at your doorstep“ lautet der Name der Initiative. Außerdem will BREADS Volontäre als Hilfskräfte in die Krankenhäuser entsenden (Covid Warriors), wofür dringend Schutzkleidung benötigt wird. Im südindischen Trichy soll auch ein Food for Work Program für Tagelöhner durchgeführt werden, damit sie wieder Einkommen haben. Besonders arme Familien sind auf Hilfe angewiesen.

Text: Ulla Fricke; Fotos: Don Bosco Mission Bonn

Hilfe für Indien, Nepal und Sri Lanka
33 Projektanträge , Gesamtprojektsumme: 1,2 Mio. Euro
Don Bosco Network : 616 T€
Don Bosco Bonn:  200 T€
Maßnahmen:
•Lebensmittelpakete und Verteilung von Mahlzeiten
•Medizinische Hilfspakete
•Sauerstoffkonzentratoren
•Schutzausrüstung für Freiwillige in Krankenhäusern
•Aufklärungsprogramme
•Einrichtung von Pflegestationen in eigenen Einrichtungen
•Coachingprogramm um den Schulabbruch bei Kinder zu verhindern.
 
Größter Bedarf:  Lebensmittel und medizinische Hilfspakete