Ehemaligentreffen: Begegnung, die Halt gibt
München – Auch Regenwetter und wolkenverhangener Himmel konnten die Stimmung am Dreikönigstag im Salesianum nicht trüben. Wieder waren viele ehemalige Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende des Hauses zum traditionellen Ehemaligentreffen gekommen. Den Weg dorthin kannten sie sehr genau, wie auch Pater Rainer Reitmaier, Direktor der Salesianer Don Boscos in München, gleich zu Beginn des Gottesdienstes in der Sporthalle feststellte. „Sie wissen den Weg mehr oder weniger auswendig“, war er sich im Anschluss an die Frage, wer zur Orientierung ein Navigationsgerät genutzt habe, sicher.
In seiner Predigt stellte Pater Reitmaier die Symbolik des Sterns in den Mittelpunkt und hielt aufbauend auf ein Zitat des heiligen Franz von Sales fest: „Jesus ist also der Stern, der uns Richtung gibt.“ Er lud die Anwesenden ein, „zu spüren, zu erfahren: Gott wurde Mensch, er ist mein Navigator, den kann ich immer einschalten, wo ich es brauche.“ Aber auch „viele Menschen, die mit uns unterwegs waren,“ oder das Salesianum könnten ein ganz persönlicher Stern für uns sein, betonte Pater Reitmaier. Für viele sei der 6. Januar ein fester Termin im Kalender, weil die eigenen Zeit im Haus etwas Persönliches sei „und weil mir diese Begegnung untereinander auch einen großen Halt gibt“.
Beim anschließenden Mittagessen hatten die Ehemaligen im Veranstaltungssaal nicht nur die Gelegenheit, sich zu stärken. Stimmungsvoll musikalisch untermalt von der Sales-Blaskapelle bot sich auch Zeit für Austausch und Begegnung. Die Sternsinger des Pfarrverbandes Haidhausen brachten ihren Segen und sammelten für das Kindermissionswerk.
Stern der Orientierung
Viele frühere Bewohnerinnen und Bewohner kommen Jahr für Jahr zum Ehemaligentreffen. Andere nutzen die Chance, ihren Lieben das Salesianum zu zeigen und von ihren Erinnerungen zu erzählen. So wie Georg Holzmeier, der von 1962 bis 1966 dort wohnte. Er wollte seiner neuen Lebenspartnerin Einblick geben, wo er während seiner Ausbildung gelebt hat. Besonders an sein Jahr als Geselle denkt der 75-Jährige gerne zurück. „Da wars gut beim Pater Weißhaar“, erinnerte er sich, während er mit seiner Lebensgefährtin in einem von vielen bereitgestellten Fotoalben blätterte.
Was sich seit der eigenen Zeit im Salesianum verändert hat, konnten die Besucherinnen und Besucher bei einer Führung durch das Haus erfahren. Auch die seit Ende 2023 laufende dreijährige Umbau- und Sanierungsphase war dabei Thema, bevor der Tag bei Kaffee und Kuchen ausklang.
Aufbauend auf seine Predigt lud Pater Reitmaier dazu ein, von einer Schulklasse gebastelte Sterne als „Stern der Orientierung“ mitzunehmen – und als Erinnerung bis um nächsten Ehemaligentreffen, das viele sich schon jetzt in ihren Kalender eintragen.
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Text und Fotos: Christoph Sachs