Sonnenwende für afrikanische Jugend
Beromünster/Ghana – Subsahara-Afrika ist eine der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen der Erde. Gleichzeitig ist die Kraft der Sonne nirgendwo stärker. Die Salesianer Don Boscos mit ihrem auf Jugendförderung und technische Berufsbildung spezialisierten Auftrag bekämpfen tagtäglich soziales Elend mit technischem Fortschritt. Bruder Christof Baum (58) ist der Pionier dieser bereits länderübergreifenden Initiative.
Perspektivlosigkeit für junge Menschen in Ghana
Es lacht die Sonne vom Himmel, wenn Bruder Christof Baum frühmorgens in seine Berufsschule in Ashaiman eilt. Hier in der ghanaischen Hauptstadt Accra warten bereits seine lernhungrigen Berufsschüler, denen der gelernte Elektroingenieur aus Deutschland sein Fachwissen in Solartechnik weitergibt. Viele von ihnen lebten zuvor in prekären sozialen Verhältnissen und Armut. Die steigenden Nahrungsmittelpreise und eine generelle Perspektivenlosigkeit für junge Menschen zeichnen ein dunkles Zukunftsbild für sie vor.
Zukunftsorientierte Ausbildung und Energietechnik
Doch die persönliche Sonnenwende kam mit den Salesianern Don Boscos und ihrem Solarspezialisten Christof Baum: „Die Jugend ist das Zukunftskapital jeder Gesellschaft. Die Sonne ist unsere tägliche Begleiterin. Nachhaltige Fachkräftejobs für benachteiligte junge Menschen und die Nutzbarmachung der Sonnenkraft im Licht des Klimawandels potenzieren die Wirkung unserer Berufsausbildung auf vielen Ebenen. Zusätzlich wird leistbare und nachhaltige Energieversorgung geschaffen."
Don Bosco Weltweit hilft
Die Schweizer Hilfsorganisation Don Bosco Jugendhilfe Weltweit war Partnerin der ersten Stunde für dieses beispiellose Erfolgsprojekt: „Einevergleichbare Hebelwirkung im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit habe ich selten erlebt. Das Potential der benachteiligten Jugend wortwörtlich in positive Energie für die Gesellschaft umzusetzen und damit multiple Synergien zu schaffen erfüllt mich und unsere Gönner in der Schweiz und in Liechtenstein mit grosser Freude", so Markus Burri, Geschäftsleiter der Don Bosco Jugendhilfe Weltweit.
Was vor acht Jahren als Pilot-Initiative in Äthiopien startete, ist bereits zu einem länderübergreifenden Fachprogramm angewachsen, das am Puls der Zeit und in großer Zahl Fachkräfte für die Installation und Wartung von PV-Solaranlagen in Entwicklungsländern ausbildet: Togo, Guinea, Äthiopien, Liberia, Sierra Leone, Elfenbeinküste, Burundi, Kenia, Südsudan, Uganda, Nigeria und sogar Papua-Neuguinea sind neben Ghana Profiteure der hundertfach ausgebildeten Solartechniker und Solarlehrkräfte.
Nach ihrer Fachausbildung ist die Nachfrage nach ihnen auf dem ersten Arbeitsmarkt groß. Viele wählen gleich direkt den Weg in die Selbständigkeit mit dem Start eines eigenen Solartechnikunternehmens.
Mehr über Don Bosco Solar auf https://donboscosolar.org
Text: Gabriel Müller, Geschäftleitung Don Bosco Jugendhilfe Weltweit; Fotos: Fairpicture