Tatkräftig anpacken und fürs Leben lernen

Veröffentlicht am: 11. November 2024

Benediktbeuern – Zehn neue Freiwillige des Zentrums für Umwelt und Kultur (ZUK) im Kloster Benediktbeuern haben sich seit August hier eingelebt. Hochmotiviert und tatkräftig wirken sie im vielseitigen Aufgabenspektrum des ZUK mit: Sei es im Naturlehrgebiet bei Mäharbeiten, Reparatur und Bau von Stegen, Geländern und Zäunen. Oder bei Tätigkeiten, die sie im Gästebetrieb und der Haustechnik des ZUK übernehmen. Erste Einführungen erhielten Sie auch in Angebote der ZUK Umweltbildung, um dort ab Frühjahr mitzuarbeiten. Lebensvielfalt können sie so erfahren und Nachhaltigkeit im Sinne von Schöpfungs­verantwortung praktizieren.

Fritz, Lennart und Mira machen hier ein Freiwilliges Ökologisches Jahr; Alina, Casper, Celina, Emily, Jannina, Luisa sowie Yanic haben sich für ein Jahr im Bundesfreiwilligendienst entschieden. Zum gegenseitigen Kennenlernen ging es anfangs gleich auf gemeinsame Entdeckungstour in der umgebenden faszinierenden Naturlandschaft: Entlang der Schmiedlaine und ihren Wasserfällen wanderten sie hinauf zur Kohlstattalm am Fuße der Benediktenwand und übernachteten dort. So konnten sie gemeinsam erste Herausforderungen überwinden und als Team zusammenwachsen.

Hausdienst, Traktor fahren und Social Media – Allrounder gefragt

Von ihren Vorgängern erhielten die neuen ZUK Volontärinnen und Volontäre in den ersten zwei Wochen einiges praktisches ZUK Wissen und Erfahrungen, auch in gemeinsamen Freizeiten. Schulungen und Führungen bereiteten die Neuen auf ihre Arbeitsbereiche vor. Neben vielseitigen Aufgaben haben sie auch besondere Zuständigkeiten für Ressorts übernommen: Werkstatt, Fahrräder / Autos, Hütten, Medien sowie  Social Media (Marketing). Alexander Held und Robert Reiner als Salesianer Don Boscos begleiten die zehn Freiwilligen.

Im Wechsel übernehmen ZUK VolontärInnen den „Hausdienst“, bei dem sie auch Gäste in der Rezeption empfangen. „Manchmal kommen nach Voranmeldung Gäste erst spät in der Nacht“ meint Yanic. Für Getränke, Wäsche und Abfall sind die „Volos“ ebenfalls im Hausdienst zuständig. Auch Seminarräume für Tagungen und Gäste-Feiern bereiten sie nach Abstimmung mit dem Gästeservice vor. Es sind ausgefüllte Arbeitstage mit zahlreichen Herausforderungen.

Welche Tätigkeiten gefallen ihnen besonders? „Arbeiten mit dem Freischneider, Balkenmäher und Traktor fahren“ meint Emily. Yanic findet: „Holz spalten und in der Natur unterwegs sein.“

Alles gemeinsam – Volontäre sind Arbeits- und Wohngemeinschaft

Zu zehnt leben sie als Arbeits- und Wohngemeinschaft im Maierhof, können praktische Erfahrungen sammeln und für ihr eigenes Leben lernen. Nach der Schulzeit ist die körperliche Arbeit für einige ein Umstellung. In der WG wollen unterschiedliche Interessen berücksichtigt sein und es gilt, sich gemeinsam zu organisieren. In Zweierteams kochen sie für die ganze Volo-WG jeweils zu Mittag. Montags ist Team-Abend, um nach gemeinsamen Kochen und Essen zusammen mit Alex und Robert die Woche vorzubereiten.

Was finden ZUK VolontärInnen besonders gut im ZUK? „Man ist nie allein, alles wird im Team gemacht.“ betont Emily aus ihren bisherigen Erfahrungen. Und sie fährt fort: Dass sie so herzlich willkommen geheißen und ihnen vermittelt worden sei, wie wichtig sie sind. Yanic ergänzt: „Die Atmosphäre hier ist familiär. Wir haben nicht das Gefühl, ein Hindernis zu sein.“ Er schätzt die Arbeit und die hiesige Gegend mit ihren Möglichkeiten und, dass man hier Freunde fürs Leben finden könne. Die beiden sehen einen Mehr-Wert ihres jetzigen Engagements auch darin, mit vielen Menschen zusammenleben zu lernen, handwerkliche Fähigkeiten (weiter) zu entwickeln und einfach viel selbstständiger zu werden – nach der Schule sozusagen „eine langsame Einführung ins richtige Arbeitsleben.“

Zahlreiche ehemalige Freiwillige fühlen sich dem ZUK verbunden und kommen im Urlaub immer wieder zu Besuch, auch um ehrenamtlich mitzuarbeiten sowie mit ihrem zwischenzeitlich erlernten Wissen und Können auch aktuelle VolontärInnen und das ZUK zu unterstützen. 2022 haben ZUK Ehemalige dazu auch den eigenen Verein LET’S DO MOOR gegründet.

Über Generationen hinweg engagieren sich so auch Freiwillige für praktizierte Wertschätzung von Lebensvielfalt, die sich das ZUK Team mit „Hier fürs Wir“ auf seine Fahnen geschrieben hat.

Text und Fotos: Martin Blösl