Festsonntag lässt Don Boscos Visionen für eine bessere Welt lebendig werden

Veröffentlicht am: 2. Februar 2025
Monsignore Georg Austen beim Don Bosco Fest 2025 in München

Monsignore Georg Austen predigte beim Don Bosco Fest 2025 in München.

München – Junge Menschen brauchen Begleitung, Resonanz und eine Gemeinschaft, die sie fördert und ihnen eine Zukunftsperspektive eröffnet. In Zeiten gesellschaftlicher und politischer Umbrüche ist diese Botschaft Don Boscos aktueller denn je. Sein Einsatz für benachteiligte Kinder und Jugendliche, sein Vertrauen in das Potenzial jedes einzelnen und sein pädagogischer Ansatz, der auf Begleitung, Bildung und gelebter Gemeinschaft basiert, standen im Mittelpunkt des Don Bosco Festes, das rund um den 31. Januar, seinem Gedenktag, weltweit gefeiert wurde.

Der Festsonntag am 2. Februar in München ließ Don Boscos Visionen für eine bessere Welt lebendig werden. „Lassen wir uns davon trotz der vielen Herausforderungen und Sorgen unseres Alltags immer wieder inspirieren“, lud der Geschäftsführer des Don-Bosco-Werks in Deutschland, Pater Stefan Stöhr SDB, in seiner Begrüßung zu Beginn des Festgottesdienstes in der Münchner Pfarrei St. Wolfgang ein. Als Festprediger hieß der Salesianer den Generalsekretär des Bonifatiuswerks der deutschen Katholiken e. V., Monsignore Georg Austen, auf dem Münchner Campus Don Bosco willkommen.

Austen kennt die Arbeit der Salesianer Don Boscos gut. Das Bonifatiuswerk ist ein wichtiger Partner Don Boscos und unterstützt zahlreiche Projekte der Ordensgemeinschaft vor allem im Osten Deutschlands, etwa in Chemnitz, Heiligenstadt und Berlin. Die Zusammenarbeit ist Ausdruck einer gemeinsamen Vision: Jungen Menschen Mut zu machen und ihnen konkrete Wege aufzuzeigen, um ihr Leben positiv zu gestalten. Durch seine Förderung trägt das Bonifatiuswerk dazu bei, dass junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen eine Chance auf Bildung, soziale Teilhabe und eine selbstbestimmte Zukunft erhalten.

Fotos: Klaus D. Wolf

Ein solches Projekt unterstützt auch die Kollekte des Don Bosco Festes: Junge Menschen aus der Manege-Schule in Berlin-Marzahn erhalten durch die Förderung des Bonifatiuswerks die Möglichkeit, ein zweiwöchiges, begleitetes Praktikum in Unternehmen in und um Paderborn zu absolvieren. „Diese positive Erfahrung ist eine hohe Wertschätzung für die jungen Menschen und stärkt ihren Weg in eine betriebliche Ausbildung“, erklärte Pater Simon Härting SDB, Leiter der Manege gGmbH, einer Einrichtung Don Boscos und der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in Berlin.

Feierlicher Festgottesdienst als Auftakt

In seiner Predigt nahm Monsignore Austen das Markus-Evangelium zum Ausgangspunkt, in dem Jesus einen Mann mit einer verdorrten Hand in die Mitte stellt. Austen betonte die Symbolkraft dieser Szene: Ein Mensch, der gehandicapt ist, der seine Rechte nicht gebrauchen und das Leben nicht aktiv gestalten kann, wird von Jesus wahrgenommen und in die Gemeinschaft aufgenommen. Diese Haltung prägte auch das Wirken Don Boscos, der sich besonders für benachteiligte junge Menschen einsetzte.

Austen stellte die Frage, wie es gelingen kann, junge Menschen handlungsfähig zu machen – im Leben, im Beruf und in sozialen Beziehungen. Dabei betonte er, dass die biblische Geschichte ein offenes Ende habe: „Man weiß nicht, was aus dieser Person wird.“ Dies verlange auch von der Gesellschaft und insbesondere von der Kirche, immer wieder neue Wege zu finden, um Menschen ins Leben zu entlassen und ihnen eine Perspektive zu geben.

Intensiv beschäftigte sich Austen auch mit dem Begriff der „Assistenz„ in der Pädagogik Don Boscos. Er erweiterte diesen um eine Haltung der „Resonanz“: Junge Menschen brauchten einen Resonanzboden, der ihnen Orientierung gibt und sie zugleich in ihrer Individualität ernst nehme. Die Herausforderung sei es, diese Resonanz zu erzeugen und auf die Rückmeldungen der jungen Menschen einzugehen. Dies sei eine Aufgabe, die besonders in Zeiten gesellschaftlicher und politischer Umwälzungen an Bedeutung gewinne.

Musical „Don Boscos Traum" als Abschluss

Nach dem Gottesdienst luden die Salesianer Don Boscos zu einem gemeinsamen Mittagessen, Kaffee und Kuchen ins Salesianum ein. In geselliger Runde bot sich Gelegenheit, sich auszutauschen und sich über aktuelle Projekte der Salesianer Don Boscos zu informieren.

Einen Höhepunkt des Festsonntags bildete am Nachmittag die Aufführung des Musicals „Don Boscos Traum“ durch die Chöre der Singschule St. Wolfgang unter der Leitung von Mar Vaqué und Stefan Ludwig. Das Musical erzählte auf eindrucksvolle Weise von den Visionen Don Boscos und seiner tiefen Überzeugung, dass jeder junge Mensch Potenzial in sich trägt, das es zu entdecken und zu entfalten gilt. Die Darbietung wurde mit großem Applaus belohnt und zeigte: Don Boscos Botschaft ist aktueller denn je.

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