Pater Herbert Bihlmayer verstorben

Veröffentlicht am: 27. August 2024

Salesianer Don Boscos trauern um ihren ehemaligen Provinzial

München, 27.08.2024 – Die Salesianer Don Boscos, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Don-Bosco-Familie in Deutschland trauern um Pater Herbert Bihlmayer SDB. Der ehemalige Provinzial der damaligen Süddeutschen Provinz der Salesianer Don Boscos starb am heutigen Dienstag, 27.08.2024, nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 89 Jahren. Mit Herbert Bihlmayer verlieren wir einen engagierten und visionären Mitbruder, Priester und Pädagogen und eine prägende Persönlichkeit, deren Leben und Wirken tiefe Spuren hinterlassen haben. Pater Bihlmayer widmete sein Leben der Bildung und Begleitung junger Menschen sowie der Bewahrung der Schöpfung. Mit der Gründung der Don Bosco Stiftung im Jahr 2001 hinterlässt er ein bleibendes Vermächtnis, das sein Engagement für die Zukunft von benachteiligten Kindern und Jugendlichen auch nach seinem Tod weiterführt.

Geboren am 24. Mai 1935 in Immenstadt (Landkreis Oberallgäu), trat Herbert Bihlmayer 1954 in die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos ein, legte 1955 seine ersten Gelübde ab und empfing 1964 die Priesterweihe durch den Augsburger Bischof Josef Stimpfle. Von Beginn an zeichnete er sich durch eine tiefe Verbundenheit mit der Jugendarbeit aus. Ein besonderes Augenmerk legte er dabei auf das Aktionszentrum Benediktbeuern, das er 1969 gemeinsam mit dem damaligen Provinzial P. Franz Burger gründete und bis zu seiner Ernennung zum Direktor der Niederlassung Benediktbeuern 1985 leitete. Die Jugendbildungsstätte wurde unter seiner Führung zu einem weithin bekannten und geschätzten Ort, der jungen Menschen bis heute einen Raum für Begegnung, Bildung und spirituelles Wachstum bietet.

In den Jahren von 1973 bis 1980 wirkte Pater Bihlmayer zugleich auch als Hochschulseelsorger an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München, heute Katholische Stiftungshochschule (KSH), Abteilung Benediktbeuern, und der ehemaligen Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH) der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern. In dieser Funktion prägte er maßgeblich die seelsorgliche Begleitung der Studierenden und stärkte die Verbindung zwischen christlichem Glauben, Lehre und der pädagogisch-pastoralen Arbeit.

Besonderes Engagement für Bildung, Ökologie und kulturellen Austausch

1991 wurde Pater Bihlmayer zum Provinzial der damaligen süddeutschen Provinz der Salesianer Don Boscos ernannt und führte die Ordensgemeinschaft durch eine Zeit des Wandels, stets mit einem klaren Fokus auf die Bedürfnisse der jungen Menschen, denen sich die Salesianer Don Boscos nach dem Beispiel ihres Gründers besonders verpflichtet fühlen. Er setzte sich mit Nachdruck für die Förderung benachteiligter Jugendlicher ein und initiierte zahlreiche Angebote und Hilfsprojekte, die diesen jungen Menschen neue Chancen eröffneten und bis heute Früchte tragen.

Besonders hervorzuheben ist seine Mitwirkung bei der Gründung des Zentrums für Umwelt und Kultur (ZUK) im Kloster Benediktbeuern. Ab 1988 förderte er das ZUK mit großem Einsatz und Weitblick und leitete dessen Trägerverbund bis 2011. Pater Bihlmayer war überzeugt, dass Bildung, Ökologie und kultureller Austausch untrennbar miteinander verbunden sind. Das ZUK wurde zu einem Modellprojekt für nachhaltige Bildung und ist bis heute ein wichtiger Ort des Lernens und der Begegnung für alle Generationen.

Sein Einsatz für die Belange der Jugend und seine Fähigkeit, Menschen zu inspirieren und zusammenzuführen, machten ihn zu einem geschätzten und geachteten Leiter. Mit seinem sozialen Engagement und aus seiner tiefen Überzeugung, dass nachhaltige Unterstützung über individuelle Hilfen hinausgehen muss, wurde der gebürtige Immenstädter im Jahr 2001 auch zur treibenden Kraft hinter der Gründung des Don Bosco Stiftungszentrums, das bis heute einen zentralen Pfeiler der Förderung benachteiligter Jugendlicher in den Einrichtungen der Ordensgemeinschaft in Deutschland und weltweit darstellt und eine langfristige und strukturelle Förderung für Projekte der Jugendhilfe ermöglicht.

Treibende Kraft bei Gründung der Don Bosco Stiftung

Unter seiner Führung wuchs das Don Bosco Stiftungszentrum auf über 200 treuhänderische Stiftungen an. Allein im Jahr 2023 wurden daraus erzielte Erträge in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro an salesianische Kinder- und Jugendhilfeprojekte Don Boscos in Deutschland und weltweit ausgeschüttet. Im Jahr 2017 übergab Pater Herbert Bihlmayer den Vorstandsvorsitz in jüngere Hände und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Auch nach seiner zwölfjährigen Amtszeit als Provinzial übernahm Pater Herbert Bihlmayer ab dem Jahr 2003 zahlreiche verantwortungsvolle Positionen innerhalb der Ordensgemeinschaft und darüber hinaus. Er war Mitglied des Provinzialrats der 2005 vereinigten gesamtdeutschen Provinz, baute ab 2003 das Referat für Öffentlichkeitsarbeit der Ordensgemeinschaft auf und nahm wichtige Funktionen in der damaligen Vereinigung Deutscher Ordensoberen (VDO) wahr, deren Vorsitz er 2003 kurzzeitig innehatte. Von 1996 bis 1999 war er zudem Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Katholischen Jugendsozialarbeit in Deutschland.

Für seine Verdienste wurde Pater Bihlmayer mehrfach ausgezeichnet. 1997 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland und 2006 den Bayerischen Verdienstorden. Kardinal Friedrich Wetter ernannte ihn 1997 zum Erzbischöflichen Geistlichen Rat in Anerkennung seiner Verdienste um die Erzdiözese München und Freising.

Pater Herbert Bihlmayers Engagement hat das Leben zahlreicher Menschen nachhaltig geprägt. In Gesprächen mit anderen entfachte er oft eine Begeisterung, die ansteckend wirkte. Sein tiefes Gottvertrauen, sein Humor und seine Entschlossenheit überzeugten. Viele Stifterinnen und Stifter sowie Förderinnen und Förderer wurden durch die Begegnung mit ihm dazu inspiriert, sich gemeinsam mit Don Bosco für die Zukunft junger Menschen einzusetzen.

München, den 27. August 2024
Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos

 

Informationen zur Beisetzung

Das Begräbnis findet am Mittwoch, den 4. September 2024 statt: 14:30 Uhr Requiem in der Marienkirche in Benediktbeuern, anschließend Beisetzung auf dem Klosterfriedhof. Es ist hilfreich, wenn sich insbesondere Trauergäste von außerhalb per E-Mail bei Direktor P. Heinz Menz anmelden, um die anschließende Verköstigung besser planen zu können: menz[at]donbosco.de

Der Totenrosenkranz wird gebetet: am Freitag, den 30. August 2024 um 19:00 Uhr in der Hauskapelle des Salesianums in München, am Montag, den 2. September 2024 um 19:30 Uhr in der Klosterkapelle des Klosters Benediktbeuern und am Dienstag, den 3. September 2024 um 18:20 Uhr in der Marienkirche in Benediktbeuern.

In Gedenken an den Verstorbenen bitten wir anstelle von Blumen und Kränzen um eine Spende zugunsten der Pater Herbert Bihlmayer Stiftung, Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE46 7002 0500 3741 6201 62, BIC: BFSWDE33MUE, Stichwort: Pater Bihlmayer.

 

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