Don Bosco Gedenktag: „Ihr seid das Salz der Erde“
München – Mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Wolfgang hat der Campus Don Bosco am Sonntag, den 30. Januar, den Gedenktag seines Ordensgründers Johannes Bosco begangen. Der Eucharistiefeier stand Pater Axel Bödefeld SJ vom Berchmanskolleg München vor, der einen Satz aus dem Matthäus-Evangelium in den Mittelpunkt seiner Predigt stellte: „Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt.“ Jesus sagte das ohne Bedingung und er richtete diese Worte – entnommen aus seiner Bergpredigt – nicht an einen elitären Kreis, sondern an alle Menschen, wie P. Axel Bödefeld SJ ausführte.
Der Festprediger ließ diese Worte zunächst einmal wirken, denn es war ihm wichtig, dass alle sie aufnehmen und begreifen. Für ihn bedeuten sie in erster Linie, dass ein jeder von uns etwas in sich trägt, dass so wichtig ist, wie das Salz für die Erde. Doch dieses „Etwas“ sei in uns vergraben „wie in einem Salzstollen“ und es koste Kraft, es zu Tage zu fördern. Das bedürfe nämlich den Weg in uns hinein. „Doch es lohnt sich, weiterzusuchen und weiterzugraben“, sagte er.
Bedingungslose Liebe Gottes
Die Botschaft, die der Festprediger hier besonders in den Mittelpunkt stellen möchte, sei vor allem die, dass Gottes Liebe unwiderruflich sei. „Ich werde so angenommen, wie ich bin.“ Dieser Gedanke beinhaltet laut P. Axel Bödefeld SJ gerade auch die Freude des Glaubens, die uns in diesen schwierigen Zeiten zwar einiges abverlange, uns auf der anderen Seite aber auch Angst und Bequemlichkeit nehmen könne, uns klarer sehen lasse, „was recht und was unrecht ist, was wichtig ist und was verfallen darf“.
Gerade für die Salesianer Don Boscos, die ihr Leben in den Einsatz für junge Menschen stellen, beinhaltet dieser Gedanke etwas sehr Hoffnungsvolles. „Sie sehen diese Hoffnung auch in den jungen Menschen“, betonte P. Axel Bödefeld SJ. Gleichzeitig sei es ihre Aufgabe, die jungen Menschen dazu zu ermutigen und sie anzustecken, das zu sehen, was Gott in ihnen sieht.
Jugendliche ermutigen und bestärken
Welche großen Auswirkungen es haben kann, wenn man jungen Menschen Mut macht, hat P. Axel Bödefeld SJ während seines Aufenthalts im Kosovo durch den Kontakt mit Roma-Jugendlichen erlebt. Schon lange habe diesen jungen Menschen keiner mehr Mut gemacht, führte er aus. Dabei ist genau das in seinen Augen entscheidend – nämlich sie erkennen zu lassen, was in ihnen steckt und, was sie damit erreichen können. „Sie tragen die unwiderrufliche Liebe Gottes in sich.“
Nicht verschweigen möchte der Festprediger jedoch ebenfalls, dass das auch zu Spannungen führen könne. Gerade deswegen sei es wichtig, den Jugendlichen auf Augenhöhe zu begegnen und dem anderen seine Freiheit zuzugestehen. Doch wenn wir mit Geduld und Liebe diesen „Salzstollen“ immer wieder zu Tage fördern, können wir uns davon überraschen lassen, welche Kraft und Wirkung er in uns, aber auch in dem anderen entfalten könne, gibt der Festprediger den Gottesdienstteilnehmenden mit auf den Weg.
Musikalisch begleitet wurde der Festgottesdienst von dem Jugendkammerchor des Pfarrverbandes Haidhausen unter der Leitung von Stefan Ludwig.
Der traditionelle Festabend am Freitag, bei dem der inhaltliche Austausch, die Begegnung und das Anliegen der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt stehen, ist für den 13. Mai 2022 geplant.