„Ich will für junge Menschen da sein“ - Johannes Benedikt Köhler legt zeitliche Ordensprofess ab
München/Turin – Der 27-jährige Johannes Benedikt Köhler aus Frankfurt am Main hat am Donnerstag, 8. September 2022, in der Basilika am „Colle Don Bosco“, dem Geburtsort des Heiligen in der Nähe von Turin, seine zeitliche Ordensprofess als Salesianer Don Boscos abgelegt. Dem Festgottesdienst um 11 Uhr stand Don Stefano Martoglio vor, der Vikar des Generaloberen der Salesianer Don Boscos.
Mit der zeitlichen Profess hat sich Johannes Köhler entschieden, für drei Jahre nach den Evangelischen Räten – Gehorsam, Armut und Ehelosigkeit – zu leben und sich ganz benachteiligten Jugendlichen zu widmen. „Für mich ist das die Antwort auf einen Ruf“, erklärt er. „Ich glaube, dass Gott mich genau hier haben will. Und ich würde mir wünschen, dass mein Herz so schlägt wie das von Don Bosco. Er hatte das Herz des Guten Hirten – bereit, alles für seine Jugendlichen zu geben.“
Aufgewachsen als Sohn eines Pastoralreferenten und einer Gemeindereferentin erlebte Johannes Köhler Kirche und Glaube schon von klein auf als etwas ganz Selbstverständliches. „Das Jahr 2005 hat dann mein weiteres Glaubensleben tief geprägt“, erinnert er sich. „In der Nacht vor meiner Erstkommunion verstarb Papst Johannes Paul II. Es war ein öffentliches Sterben, das viele Menschen berührt und mich nachhaltig beeindruckt hat.“ Durch den XX. Weltjugendtag im selben Jahr erfuhr er die Kirche als jung und lebendig. Er wurde Messdiener, war Sternsinger und kam zu den Pfadfindern. Schon als Gymnasiast wurde ihm klar, dass er Priester werden möchte.
„Ich war glücklich. Das habe ich als ein starkes Zeichen Gottes gesehen.“
Doch bevor er zu studieren begann, absolvierte er ein Freiwilliges Soziales Jahr und kümmerte sich um benachteiligte und psychisch beeinträchtigte Kinder. Anschließend trat er ins Priesterseminar Sankt Georgen ein, studierte dort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule sowie später auch an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Hochschule für Philosophie in München. Durch eine Berufungskrise stellte sich Johannes Köhler erneut die Frage, was Gott von ihm wolle. „Im Internet bin ich auf die Salesianer Don Boscos gestoßen, die dort Online-Exerzitien angeboten haben. Der Stil hat mir gefallen: einfach und doch tief“, erzählt er. Zwei Wochen lebte er bei den Salesianern Don Boscos mit. „Ich war glücklich. Das habe ich als ein starkes Zeichen Gottes gesehen, dass das mein Weg sein kann.“
So begann Johannes Köhler im November 2020 sein Aspirantat und Vornoviziat bei den Salesianern Don Boscos in Würzburg und arbeitete im Berufsbildungswerk der Caritas-Don Bosco gGmbH mit sowie bei einzelnen jugendpastoralen Projekten der Deutschen Provinz. Aspirantat und Vornoviziat dienen dazu, das salesianische Leben kennenzulernen und sich mit seiner eigenen Berufung auseinanderzusetzen.
Für ihn ganz neu waren die Vielfalt und Internationalität der Ordensgemeinschaft und der weltweiten Don Bosco Familie: „Das fasziniert mich sehr und weitet den Blick auch über die manchmal schwierige Situation der Kirche in Deutschland.“
An das Vornoviziat schloss sich ab dem 8. September 2021 das Noviziat am Colle Don Bosco an. Gemeinsam mit sechs weiteren Novizen aus drei verschiedenen Nationen hatte er sich in den vergangenen Monaten intensiv auf seine Gelübde vorbereitet. „Das Noviziat war nicht immer ganz einfach. Aber ich konnte in meiner Person und in meinem Glauben reifen. So kann ich jetzt wirklich froh und überzeugt Ja dazu sagen, Salesianer Don Boscos zu werden.“
Nach seiner zeitlichen Profess wird Johannes Köhler Soziale Arbeit an der Katholischen Stiftungshochschule in Benediktbeuern studieren. „Ich freue mich auf das Studium an einem fantastischen Ort und ich freue mich auf mein Apostolat, für junge Menschen da zu sein.“
RefÖA/nst