Josua Schwab zum Diakon geweiht
Sannerz - In einem feierlichen Gottesdienst wurde Josua Schwab am 16. Oktober 2022 in der Kirche von Sannerz im Sinntal von Bischof Michael Gerber (Fulda) zum Diakon geweiht. „Ich freue mich und danke Ihnen, dass Sie mit uns diese Diakonenweihe feiern und so unserer Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos diesen wichtigen Dienst erweisen.“ Mit diesen Worten grüßte Provinzial Pater Reinhard Gesing den Bischof in der Pfarrkirche. Mit ihm freuten sich Weggefährten, Weggefährtinnen und die Familie von Josua Schwab sowie die anwesenden Salesianer Don Boscos aus vielen Don-Bosco-Einrichtungen und Kolleginnen und Kollegen aus dem nahe der Kirche gelegenen Jugendhilfezentrum.
Besonders deutlich wurde die Freude über das Fest auch in der Anwesenheit von Kindern und Jugendlichen aus dem Don-Bosco-Zentrum im Sinntal. Dies nahm Bischof Gerber zum Anlass deutlich zu machen, dass gerade in der Nähe eines Jugendhilfezentrums eine Diakonenweihe zu spenden ein besonderes Erlebnis ist. „Wir werden hier sehr konkret mit jedem Schritt darauf verwiesen, was es heißt, diakonisch zu leben und zu handeln“, unterstrich Bischof Gerber in seiner Eröffnung des Gottesdienstes.
Danach wurde Josua Schwab von Ausbildungsleiter Pater Norbert Schützner aufgerufen und von Provinzial Reinhard Gesing dem Bischof vorgestellt. Josua Schwab stammt aus Altdorf-Ettenheim in der Ortenau und studierte in Freiburg und Benediktbeuern Theologie und Soziale Arbeit. Nach vielfältigen praktischen Erfahrungen in der Jugendhilfe, der Straßenpädagogik und einer Auslandserfahrung in den Straßen von Lyon ist er nach Sannerz in Osthessen zurückgekehrt, wo er eine therapeutische Wohngruppe leitet und seine pastoralen Erfahrung in der Pfarrei Christkönig in Flieden erweitert. Die aktuellen Einsatzorte waren auch in der Gestaltung des Gottesdienstes wiederzufinden: Jugendliche und Mitarbeiterinnen gestalteten mit der hauseigenen Band des Jugendhilfezentrums die Musik der Feier und die Pfarrei Flieden sorgte professionell für die digitale Übertragung in das Seniorenheim der Kirchengemeinde.
Persönlicher wurde es dann in der Ansprache durch den weihenden Bischof Michael Gerber. Dieser erinnerte an die Aufgaben einer Kirche, die sich selbst diakonisch nennt. Dabei ging er auch von der Tatsache aus, dass der neue Diakon Josua Schwab an einem 9. November geboren wurde und dieser Tag des Mauerfalls symbolisch für das Durchbrechen stehen kann, das der christliche Dienst an den Menschen fordert. „Diakon sein bedeutet, einen Perspektivwechsel zu leben, von oben nach unten, von unten nach oben. So werden Mauern durchbrochen.“ So wie am Geburtstag des Weihekandidaten, eben dem Tag des Mauerfalls, die Menschen auf der Mauer tanzten so solle auch der Dienst des Diakons die Menschen dazu bringen auf den Mauern des Lebens zu tanzen. Dabei stellte der Bischof auch die Botschaft des Evangeliums als Grundlage dieses auch von Christus vorgelebten Perspektivwechsels in den Mittelpunkt der Betrachtung. In der Diakonenweihe wird nach der Handauflegung und dem Gebet durch den Bischof dem neuen Diakon die Heilige Schrift überreicht. Damit verbunden ist eine Aussage über den Dienst des Diakons: Er soll diese nun verkünden, zu den Menschen tragen und in seiner Person ein echter Verkünder dieser Botschaft sein.
So empfing auch Josua Schwab in dieser symbolischen Geste den Auftrag in dieser Weise ein Verkünder zu werden, um neue Perspektiven zu suchen und den Menschen und besonders den jungen Menschen beizustehen, ihre Mauern zu durchbrechen. „Und gerade an diesem Ort hier können wir bei den hier betreuten Kindern viele Mauern erkennen, die durchbrochen werden müssen“, stellte Bischof Gerber fest und brachte die liturgische Symbolhaltung der Weihe in einen für alle konkret sichtbaren Zusammenhang. Im Anschluss an die fröhliche Feier schloss sich ein Empfang an, bei dem für die unterschiedlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Diakonenweihe die Gelegenheit bestand, miteinander ins Gespräch zu kommen. Dies wurde ausgiebig genutzt. Dass beim Auszug der Festgemeinde aus der Kirche ein Regenschauer die meisten überraschte, wurde mit Humor gesehen und aus vielen lachenden Gesichtern hörte man: „Das ist der Segen von oben!“
Text: P. Simon Härting, Bilder: Matthias Groß