„Leben teilen“ im Zirkuszelt der Salesianer auf dem Katholikentag

Veröffentlicht am: 31. Mai 2022

München/Stuttgart – Beim 102. Katholikentag in Stuttgart vom 25. bis 29. Mai 2022 waren die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco Familie mit einem großen Zirkuszelt und einem bunten Programm für Jung und Alt im Stadtgarten in Stuttgart vertreten. 

Die Angebote im Zirkuszelt waren vielfältig und kamen bei den Besuchern gut an. Beim Mitmachzirkus für Kinder und Jugendliche war die Manege sofort voll. Hier konnten die Kinder entdecken, welch ungeahnte Fähigkeiten in ihnen stecken. Es gab aber auch Showprogramm, von einer Familienzaubershow bis zur beliebten Zirkusgala im voll besetzten Zelt. 

Am frühen Nachmittag gab es Gesprächs- und Diskussionsrunden zum Thema des Katholikentags: „leben teilen“. Dieses Thema passe sehr gut zum Orden, „weil Don Bosco nichts Anderes gemacht hat, als sein Leben mit jungen Menschen in prekären Situationen zu teilen“, machte der Beauftragte für Jugend- und Berufungspastoral in der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos und Koordinator des Programms auf dem Katholikentag, Pater Johannes Kaufmann SDB deutlich, „und in seiner Nachfolge machen wir das immer noch.“ 

„Junge Menschen sind wichtig und prägen die Kirche“

Er betonte: „Wir wollen deutlich machen, dass junge Menschen wichtig sind und die Kirche prägen – und dass sie immer wieder unsere Aufmerksamkeit und Orte brauchen, wo sie willkommen sind und ernst genommen werden.“ Das gelte nicht nur für die Ordensleute selbst. „Die Don Bosco Volunteers beispielsweise geben in Deutschland und weltweit ebenfalls davon Zeugnis und teilen ein Jahr lang ihr Leben mit jungen Menschen, teilen ihre Sorgen und Nöte“, so Pater Kaufmann. Von diesem Zeugnis und ihren Erfahrungen in Ruanda und Indien berichteten drei frühere Volunteers den Kirchentagsbesuchern am Donnerstagnachmittag. 

„Leben teilen, Glauben erleben, Grenzen überschreiten“, war das Gesprächsthema am Freitag mit Prof. Dr. Ottmar Fuchs und Prof. Dr. Katharina Karl. Am Samstag gewährten Mitarbeitende der Ordensgemeinschaft einen Einblick in ein konkretes Aufgabenfeld in der Jugendhilfe in Deutschland: die Arbeit mit schwer erreichbaren jungen Menschen. In sieben Einrichtungen sind die Salesianer Don Bosco für diese Jugendlichen da – Systemverlierer, die oft eine lange Spirale des Scheiterns hinter sich haben.

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Selbstverständlich konnten sich die Besucher auch vor Ort über die Arbeit Don Boscos in Deutschland informieren. Am Informationsstand standen den ganzen Tag Gesprächspartner bereit. Auch der Verlag Don Bosco Medien war in Stuttgart dabei und gab Einblick in das vielfältige Programm. Live konnten die Besucher das Erzähltheater Kamishibai erleben, beim täglichen Mittagsimpuls für die ganze Familie mit einer Bibelgeschichte. 

Pausenlos gefragt waren die Bubble-Fußbälle auf der großen Fußballwiese. Den ganzen Tag lang fanden sich immer wieder Mannschaften, die gegeneinander eine Partie spielten. 

Rund 150 Helferinnen und Helfer im Einsatz

Im Café Mama Margareta neben dem Zirkuszelt boten Auszubildende aus Don-Bosco-Betrieben aus ganz Deutschland Erfrischungen und Snacks für die Besucher an. Insgesamt waren rund 150 Jugendliche, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Salesianer Don Boscos auf dem Katholikentag im Einsatz.

Erstmals war der Orden auch mit einem zweiten, kleineren Zirkuszelt vertreten. Dort war Raum geboten, um zur Ruhe zu kommen, einladend mit gemütlichen Sitzsäcken, Kerzenlicht und ruhiger Musik – ein Ort zum Durchatmen außerhalb vom Trubel des Kirchentages. 

Zum Nachdenken lud neben dem Meditationszelt die Installation „#verzweiflung #endlichkeit #hoffnung“ von Sozialpädagoge und Künstler Mika Springwald ein, entstanden durch Gespräche im Rahmen der Beratung der Geflüchtetenhilfe und der Frage nach dem Grund für die Flucht insbesondere von Müttern mit ihren Kindern. #verzweiflung: Ein Kind, das eine Trainingswaffe des Militärs aus Holz hält, steht für einen Grund, zu fliehen: Die Kinder sollen so wenig wie möglich mitbekommen, dass es Krieg gibt, und vor allem kein Feindbild aufbauen, erklärt Springwald. #endlichkeit: Die Verpackung für Leichensäcke, die ins Kriegsgebiet gebracht wurden, wurde mit Friedenstauben bemalt. Die Bodybags geben den Opfern, die im Krieg getötet wurden, Würde zurück. #hoffnung: Die Hoffnung bleibt, dass dieser Krieg enden wird, dass wieder ein Leben möglich sein wird. Der Künstler transportiert die Botschaft seiner Installation aber noch weiter, gibt es doch im Alltag in so vielen Situationen Opfer, Verzweiflung, Angst und immer wieder die Hoffnung auf Veränderung hin zum Guten. 

Die Tage endeten jeweils mit einem Abendimpuls in der Tradition Don Boscos. Am Freitag trafen sich ehemalige und zukünftige Volunteers zum internationalen Abend. Am Freitag gab es einen Nachtgottesdienst mit Bischof Stefan Oster in Kooperation mit YouCh, der Jugendkirche Stuttgart. Mit einer Chillout-Session gingen die Tage musikalisch-meditativ zu Ende.  

Text: RefÖA/mh Bilder: RefÖA/mh/nst