Don Bosco Sachsen erhält Caritas-Sozialpreis 2023
Burgstädt – Im Rahmen eines Festaktes im Haus der Kathedrale Dresden ist Don Bosco Sachsen der diesjährige Caritas-Sozialpreis verliehen worden. Um diesen hatte sich die Einrichtung mit dem Projekt „DEUTSCH plus PRAXIS“ beworben. Die Jury unter Vorsitz des Staatsministers a. D., Steffen Flath (l.), überzeugte vor allem der Integrationsgedanke und würdigte dies mit dem 1. Preis. Gesamtleiter Sebastian Schmidt (2. v. r.) nahm die Urkunde sowie den Scheck für das Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro aus den Händen von Bischof Heinrich Timmerevers (r.) entgegen.
Integration durch Sprache und praktische Erfahrung
In seiner Dankesrede, die er teilweise in Interviewform mit Akteur:innen des Projektes hielt, verwies er auf dessen Grundidee: „Wir möchten in der DaZ-Klasse (Deutsch als Zweitsprache – a. d. R.) unserer Berufsschule den jugendlichen Geflüchteten nicht nur die deutsche Sprache vermitteln, sondern diesen auch einen ersten Einblick in die Berufsausbildung geben.“ Ressortleiterin Syndi Winter-Stein (2. v. l.) machte dies mit einem Beispiel aus der Tischlerei deutlich: „Es macht einen Unterschied, ab das Wort „Holz“ auf einem Blatt Papier gelernt werden soll oder ob man ein Stück davon in den Händen hält.“
Wichtiger Kontakt zu anderen Jugendlichen
Auch Schulleiter Volkmar Thermer (4. v. r.) konnte über viel Positives berichten: „Unsere ausländischen Schüler sind durch den täglichen Kontakt mit den anderen Jugendlichen gut integriert.“ Aber auch die mit dem Projekt bestehenden besonderen Herausforderungen wurden nicht verschwiegen: „Meine Klasse ist sehr heterogen. Es kommt regelmäßig vor, dass neben einem schon gut gebildeten Schüler ein Analphabet sitzt, der selbst seine Muttersprache nicht lesen und schreiben kann“, schildert Lehrerin Ilka Rudolph (3. v. l.) ihre Erfahrungen.
Ein Schüler, der trotz erst einjährigem Deutschunterricht schon recht gut die Sprache beherrscht, ist der 17-jährige Arbes Shahini aus Albanien (4. v. l.). Auf die Frage, was das Schwierigste an der deutschen Sprache sei, antwortete er sehr spontan: „der, die, das“.
Text: Sebastian Schmidt; Foto: Andreas Golinski