Fachkräftemangel entgegenwirken
Würzburg – Es hat gute Tradition, im März zum St. Josefstag einen prominenten Gast in das Bildungszentrum der Caritas-Don Bosco einzuladen. In diesem Jahr durften geschäftsführender Direktor Andreas Halbig und Ausbildungsleiter Frank Nikol am Schottenanger Michael Bissert, den Präsidenten der Handwerkskammer (HWK) Unterfranken, begrüßen.
Der ausführliche Rundgang durch die Ausbildungsbereiche im Kfz-, Metall-, Holz- und Friseurhandwerk zeigte dem HWK-Präsidenten klar auf: Junge Menschen - mit manchen Herausforderungen - fit für den Beruf zu machen, kann mit dem richtigen Konzept sehr gut gelingen.
„Die Vermittlungsquote bei unseren rund 300 Auszubildenden liegt bei rund 70 Prozent", so Andreas Halbig. Man arbeite daran, diese Zahl weiter zu steigern. Manchmal begegne man seitens der Arbeitgeber dem ein oder anderen Vorbehalt, erläuterte Ausbildungsleiter Frank Nikol. Der aktuelle Fachkräftemangel sorge nun verstärkt für Entgegenkommen. Die jüngste Erfahrung zeige, dass die ehemaligen Auszubildenden des Berufsbildungswerks (BBW) sich schnell beim Arbeitgeber einarbeiten und zuverlässige und loyale Arbeitnehmer sind.
Wertschätzung für die Mitarbeitenden und dessen handwerkliche Arbeit seien heute oft wichtiger als ein hoher Lohn, waren sich die Gesprächspartner einig. Entsprechend sei es ein Schwerpunkt der Ausbildung, auf die individuellen Fähigkeiten der jungen Menschen einzugehen, unterstrich Andreas Halbig: „Wir schauen auf das, was unsere Teilnehmer können und motivieren sie, diese vorhandenen Fähigkeiten bei uns zu verbessern", so Halbig. Rund 120 Teilnehmende seien aktuell dabei, in den Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (BvB) in Ausbildungsberufe hineinzuschnuppern und so den für sie passenden Beruf zu finden.
Wie die Ausbildung konkret abläuft, konnte HWK-Präsident Michael Bissert bei einem Besuch im Metallbereich erfahren. In Zusammenarbeit mit Ausbilder Paul Selig ging es darum, aus einem glühenden Metallstab spitze Nägel zu schmieden. Michael Bissert, Meister der Gas- und Wasserinstallation sowie im Spenglerhandwerk, zeigte seine Allrounderqualitäten und überzeugte mit seinem gefertigten Werkstück auch die anwesenden Schmiede-Experten.
Beim sich anschließenden Abschlussgespräch offenbarte der HWK-Präsident, dass sein zweiter Name Josef ist und er sich somit am „Josefstag" im Caritas-Don Bosco-Bildungszentrum besonders gut aufgehoben fühle. Die Beteiligten vereinbarten für die nächsten Monate einen weiterhin engen Austausch zwischen der HWK Unterfranken und dem Würzburger Bildungszentrum.
Text und Foto: Marcus Meier