Josefstag auf dem Helenenberg
Helenenberg – „Die Werkstatt sieht ja aus wie ein Labor!„ Als der Präsident der Trierer Handwerkskammer in die Helenenberger Schreinerei kam, hatte Rudi Müller die Lacher auf seiner Seite. „Nur heute!“, rief ihm Einrichtungsleiter Benedikt Quack entgegen: „Wir haben doch extra geputzt, weil Besuch kommt!“ Das zeigt: Hier kamen Partner zusammen, die sich kennen, die sich schätzen und die wissen: Wir können uns aufeinander verlassen. In der aufgeräumten Schreinerei waren jeden Menge Gäste am Freitagmorgen: der Trier-Saarburger Landrat Stefan Metzdorf, Weihbischof Jörg Michael Peters und der Landtagsabgeordnete Lars Rieger zeigten neben vielen anderen ihre Verbundenheit zum Helenenberg.
Dazu kamen Vertreter von Caritasverband, BDKJ, Arbeitsagentur, aber auch Partner aus der Wirtschaft. Vertreter der großen Unternehmen Alwitra und Hase GmbH unterstrichen mit ihrem Besuch ihre enge Verbindung.
Für die Gäste ging es ans Eingemachte: Sie absolvierten eine Rallye quer über das Gelände. Eingeteilt in drei Gruppen, begleitet von Jugendlichen der Einrichtung und von deren Vertrauenserzieherin Katharina Staadt, ging es los. Ziele: „Lager und Logistik“, Valdocco-Schule und das Don-Bosco-Haus.
Für die Ausbildung wird die Helenenberger Lagerhalle dabei immer zentraler. Der Online-Handel boomt - und mit ihm die damit verbundene Logistik. Die Prozesse dahinter lernen junge Menschen auf dem Helenenberg. Ihre Expertise wird auf dem Arbeitsmarkt dringend gebraucht. Das sahen auch Landrat und Co: Sie mussten Kaffeebecher bruchsicher verpacken. Gut, dass Lager- und Logistik-Leiterin Christine Keul mit Rat und Tat zur Seite stand.
Weitere Station: die Valdocco-Schule. Hier waren es Schulleiterin Nadja Moll und Carsten Rausch (Projekt MoVe 4.0), die die Helenenberg-Arbeit vorstellten. Thema: Digitalisierung. Zwei junge Schüler hatten für einen Aha-Effekt gesorgt. Sie hatten fahrende Automodelle so programmiert, dass sie ohne anzustoßen durch den mit Gästen vollbesetzten Klassenraum gefahren sind. Rausch: „So werden etwa Saugroboter programmiert." Die Grundkenntnisse dafür besitzen Helenenberger Valdocco-Schüler.
Station drei war das Don-Bosco-Haus. Hier ist die Verselbstständigungsgruppe untergebracht. Junge Menschen, die sich darauf vorbereiten, alleine zu leben und allein zurechtzukommen. Ein Hürdenlauf, den die Gäste im Flur des Hauses symbolisch absolvieren mussten. „Unser Job ist es, uns so schnell wie möglich wie möglich überflüssig zu machen“, wissen Don Bosco-Lotsin Christine Kellner und Übergangslotsin Claudia Schuster.
Am Ende staunte der Trier-Saarburger Jugendamtsleiter Andreas Beiling: „Die Fülle an Möglichkeiten, die der Helenenberg bietet, ist enorm.“ Benedikt Quack war indes stolz auf die Leistung seines Vorbereitungsteams: „Alles hat perfekt funktioniert.“ Er dankte vor allem Gisbert Portz und dessen Vorbereitungsteam: Meike Schröder, Christine Kellner, Claudia Schuster, Christine Keul, Nadja Moll, Carsten Rausch sowie Küchenchef Andreas Hartmann und Bäckermeister Stefan Schouren.
Der Clou des Tages aber war: Für die an den Stationen gelösten Aufgaben gab es Buchstaben für die Gäste. Mit denen kam es im Anschluss zum größten Live-Scrabble der Region - und der Lösungssatz war genau das, was alle wissen: „Junge Menschen brauchen Perspektive!"
Text und Foto: RefÖA/Thomas Hoffmann