„Unsere Welt braucht die Botschaft der Liebe Gottes“
München/Benediktbeuern – Der aus Ettenheim (Ortenaukreis/Baden-Württemberg) stammende Salesianer Don Boscos Josua Schwab (33) wird am Samstag, 8. Juli 2023, um 14:00 Uhr in der Basilika des Klosters Benediktbeuern die Priesterweihe empfangen. Dem Festgottesdienst wird der Fuldaer Bischof Michael Gerber vorstehen. Josua Schwab schaut diesem Tag und seinen Aufgaben als Priester mit großer Freude und klaren Vorstellungen entgegen: „Für mich ist ein Priester kein Kultdiener im Tempel, der hinter den Mauern bleibt, sondern jemand, der mit den Menschen auch jenseits der Mauern unterwegs ist. Unsere Welt braucht die Botschaft der Liebe Gottes nach wie vor ganz dringend – und gemeinsam mit den Menschen möchte ich diese Botschaft konkret werden lassen."
Die Weihe ist eines der sieben Sakramente der katholischen Kirche. Sie erfolgt durch Handauflegung und Salbung. Die geweihte Person verspricht, nach dem Vorbild Jesu Christi zu leben und zu handeln.
Für junge Menschen da sein
Josua Schwab erlebte Kirche von Kindheit an als lebendige Gemeinschaft im Glauben. 15 Jahre lang engagierte er sich als Ministrant in seiner Heimatpfarrei Sankt Nikolaus in Ettenheim-Altdorf. Nach seinem Studium der Philosophie und Theologie in Benediktbeuern und Freiburg begann er im Oktober 2014 sein Aspirantat bei den Salesianern Don Boscos in der Jugendbildungsstätte Calhorn und wechselte 2015 für das Vornoviziat in das Jugendhilfezentrum Don Bosco in Sannerz. An das Vornoviziat schloss sich das Noviziat in Pinerolo (Italien) an.
Nach seiner Erstprofess 2016 arbeitete Josua Schwab zunächst als Betreuer einer Wohngruppe im Jugendhilfezentrum Don Bosco in Sannerz mit, bevor er im Sommer 2017 für das Studium der Sozialen Arbeit nach Benediktbeuern wechselte. In dieser Zeit absolvierte er auch ein zweijähriges Weiterbildungsstudium im Bereich Straßenpädagogik, das als E-Learning-Programm über die Universität Heidelberg angeboten wird. Seit 2020 wirkt er bei der Betreuung und Weiterentwicklung dieses Studienprogramms mit. „Diese Art der Jugendhilfe ist mir ein Herzensanliegen. Ich versuche, da alle meine Kräfte reinzustecken, um für diese jungen Menschen da zu sein„, erklärt Josua Schwab. „Gerade in Brennpunktvierteln ist es nicht immer einfach, Perspektiven für eine gelingendere Zukunft zu entwickeln. Aber es lässt sich viel bewegen – und das ist ein spannender Prozess.“
Praktische Erfahrungen in der Arbeit mit jungen Menschen sammelte Josua Schwab auch in der Jugendherberge und in der Jugendbildungsstätte Aktionszentrum in Benediktbeuern. Zudem begleitete er fünf Jahre lang, von 2016 bis 2021, die Inlandsvolontäre von Don Bosco Volunteers, das sind junge Menschen, die bei Don Bosco in Deutschland ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. Eine sehr prägende und nachhaltige Erfahrung bildete für Josua Schwab ein Auslandsjahr, das er 2019 in der Gemeinschaft der Salesianer Don Boscos in Lyon (Frankreich) verbrachte, wo er im Bereich Streetwork und Jugendsozialarbeit in verschiedenen prekären Vorstadtbezirken mitarbeitete.
Seit März 2021 ist Josua Schwab als Gruppenleiter im Jugendhilfezentrum Don Bosco in Sannerz tätig, wo er im Juni 2022 seine Ewige Profess feierte. Seine Diakonenweihe empfing er im Oktober 2022.
Der Weg geht weiter
Josua Schwab ist dankbar für diese Jahre als Salesianer Don Boscos, die hinter ihm liegen: „Ich habe viel Raum bekommen, um intensiv zu wachsen, mich zu entwickeln und um zu erleben, wie vielfältig so ein Ordensleben ist. Ich bin in erster Linie Salesianer Don Boscos – das war ich vor der Priesterweihe, das bleibe ich danach und das ist die Basis. Ich bin nicht an meinem Ziel angekommen, sondern der Weg geht weiter. Um heute Priester zu sein, braucht es vor allem Demut, und ich bin froh, dass mich so viele Menschen auf meinem Weg begleiten."
RefÖA/Nicole Stroth, Fotos: Katharina Hennecke/Klaus D. Wolf