„Ich krieg die Krise" - Kreativprojekt
Egal ob auf dem Land oder in der Stadt, ob auf der Wohngruppe, in der Zwei-Zimmer-Wohnung oder im Wohnhaus mit Garten, ob zehn, dreizehn oder siebzehn Jahre alt: Krise kennt gerade jeder. Und Krise beschäftigt jeden. Keine Freunde, keine Clique, keine Hobbys. Und fast täglich neue Nachrichten, die verunsichern, Angst machen und ein Gefühlschaos verursachen. Was erleben, denken, fühlen junge Menschen in zunehmender Isolation?
Um die Gedanken und die Perspektive von Kindern und Jugendlichen während und auf die Corona-Pandemie zu erfahren, haben das Jugendpastoralinstitut (JPI) gemeinsam mit der Öffentlichkeitsarbeit von Don Bosco Medien, Kinder und Jugendliche von 10-25 Jahre dazu aufgerufen, ihre Gefühle und Gedanken in Form von Bildern, Videos, Tagebucheinträgen, Gedichten, Fotos und vielem mehr, einzureichen. Bis zum Einsendeschluss Ende Juli 2020 haben uns über 50 Beiträge erreicht, die wir über die Social Media Kanäle von Don Bosco veröffentlicht haben und nun auch hier in einer Beitragsgalerie zeigen.
Die Einsendungen zeichnen ein Bild der Krise aus Eurer, aus junger Sicht. Sie zeigen auch, wie unterschiedlich junge Menschen mit den Veränderungen in ihrem eigenen Leben in dieser angespannten und sorgenvollen Zeit umgehen.
Beitragsgalerie der Einsendungen
Videobeiträge
| Georg Wunschel (Erzieher), Jonas Heumann (Schüler), | | Charlotte Herwig, |
| Sonja Heider, | | Kilian Swinka, 11 Jahre, |
| Niklas Thuy, 10 Jahre, | | Nathalie Schachinger, |
Was erleben, denken, fühlen junge Menschen in zunehmender Isolation durch die Corona-Pandemie? Das hat das Jugendpastoralinstitut Don Bosco (JPI) in Benediktbeuern im Rahmen eines Kreativprojekts erforscht und junge Menschen zwischen 10 und 25 Jahren aufgerufen, ihre Gefühle und Gedanken in Form von Bildern, Videos, Texten, Gedichten, Fotos und vielem mehr einzureichen. JPI-Leiterin Prof. Dr. Katharina Karl über die Ergebnisse des Projekts.
Frau Dr. Karl, was haben Sie für Einsendungen erhalten?
Prof. Dr. Katharina Karl: Wir haben über 50 Beiträge erhalten – aus Schulklassen, Pfarrgemeinden, Einrichtungen der Jugendhilfe und einzelnen Jugendlichen. In allen wird die Bedeutung der Coronakrise thematisiert und kreativ bearbeitet: in Bildern, Collagen, Videos, Gedichten etc.
Welche Aussagen lassen sich daraus ableiten?
In vielen Beiträgen wird deutlich, wie die Einschränkungen empfunden werden, sie zeigen Gefühle von Isolation, Angst und Unsicherheit. Darin werden aber auch die Werte deutlich, die für junge Menschen tragend sind: Familie, Freunde, Freiheit und Selbstbestimmung.
Was beschäftigt junge Menschen am meisten?
Viele beschäftigt ihr privates Umfeld, sie bilden Alltagerfahrungen ab wie Einkaufen mit Abstand oder das Chaos auf dem eigenen Schreibtisch, andere aber werfen grundsätzliche Fragen auf nach Solidarität und zeigen, was ihnen hilft, die Krise zu bewältigen: Zusammenhalt in der Familie, Freundschaften, in einem Beitrag auch der Glauben.
Trifft die Krise junge Menschen härter als andere Altersgruppen?
Das lässt sich so nicht sagen, einige bringen Ressourcen mit, um die Krise positiv zu gestalten. Andere, denen der Rückhalt in der Familie, aber auch materielle Absicherung wie etwa digitale Ausrüstung fehlt, sind sehr auf sich gestellt und gehören zu den Verlierern der Krise. Sicher ist, dass Kontakteinschränkungen jungen Menschen schwer fallen, weil sie diese zur Identitätsausbildung brauchen. Und gerade die sind gut im Blick zu behalten, denen Ressourcen fehlen.
Interview: Katharina Henneck
Prof. Dr. Katharina Karl, Leiterin des Jugendpastoralinstituts Don Bosco in Benediktbeuern, erläutert im Interview, wie die Idee für das Projekt entstanden ist und was dahinter steckt.
Hilfe und Kontakt
Fragestellungen zum Projekt können an Meinrad Kibili
vom Jugendpastoralinstitut in Benediktbeuern gerichtet werden:
Tel. 08857 / 88-281, E-Mail: kibili@donbosco.de