Energie nachhaltig erzeugen: Solarstrom und Hackschnitzelheizung
Es ist Winter und es ist kalt. Klar, dass in Wohn- und Arbeitsräumen geheizt werden müssen. Und gerade in Zeiten von Corona, in denen mehr als sonst digital und online stattfindet, wird auch viel Strom verbraucht. Wo die Energie dafür herkommen soll – dazu hat nicht zuletzt das Generalkapitel der Salesianer Don Boscos im vergangenen Jahr ganz klare Worte gefunden: Die Kongregation soll in allen Provinzen der Welt noch vor dem Jahr 2032 zu 100% erneuerbare Energien nutzen!
Das Ziel: 100 Prozent Energie aus regenerativen Quellen
In Deutschland sind viele Einrichtungen dazu auf einem guten Weg. Die Caritas-Don Bosco gGmbH in Würzburg zum Beispiel betreibt seit 2010 eine Photovoltaikanlage auf Dächern des St. Markushofes in Gadheim. Die Leistung der Anlage beträgt 29,5 kWp. Im geplanten Neubau entstehen zusätzlich ca. 70 kWp. Darüber hinaus versorgt ein DACHS-Blockheizkraftwerk die Ausbildungsgärtnerei und das Internatsgebäude mit Wärme und Strom.
Auch auf dem Dach des Klosters Ensdorf gibt es eine Photovoltaik-Anlagen – die erste sogar schon seit 1995. 2007 kam eine weitere auf dem Dach des Bildungshauses dazu, so dass dort bis Ende 2023 insgesamt 215,6 MWh Strom erzeugt und damit ca. 96,8 t CO2 eingespart werden konnten.
Auch in punkto Heizung setzt das Kloster Ensdorf schon seit vielen Jahren auf Nachhaltigkeit. Seit 2004 werden das Kloster und das Bildungshaus mit einer Holzhackschnitzelheizung beheizt. Das Holz dafür stammt aus heimischer und nachhaltiger Waldbewirtschaftung. „Unsere Heizanlage gewährleistet, dass wir eine saubere, schadstofffreie Verbrennung haben“, sagt Hausmeister Franz Bleicher, der für die Heizung verantwortlich ist. Bis Ende 2023 wurden mit der Hackschnitzelheizung 22.446 MWh Wärme erzeugt. Es wurden 1.832.456 Liter Heizöl durch heimische Biomasse ersetzt und dadurch rund 5.497 t CO2 eingespart. Und 2023 wurde zudem der alte Hackschnitzelkessel durch einen neuen, effektiveren und saubereren Kessel ersetzt.
Auf dem Campus Don Bosco in München gibt es seit 2016 ein Blockheizkraftwerk, das durch Wärme-Kraft-Kopplung funktioniert und neben Wärme für Heizung und Warmwasser auch Strom produziert. „Es ist so ausgelegt, dass es einen Grundbedarf an Wärme für das Salesianum, Don Bosco Medien und die Casa Don Bosco abdeckt“, erklärt Wirtschaftsleiter Florian Hauner. „Auch der durch das Blockheizkraftwerk erzeugte Strom wird im optimalsten Fall zu 100% selbst verbraucht und wir müssen keinen teuren Strom von Anbietern kaufen.“ Zu viel produzierter Strom wird in das Stromnetz eingespeist und steht damit anderen Verbrauchern zur Verfügung.
Auch in vielen anderen Einrichtungen wird zumindest ein Teil der benötigten Energie bereits nachhaltig erzeugt – durch eigene Solaranlagen, Hackschnitzelheizungen, Blockheizkraftwerke oder den bewussten Kauf von Ökostrom bei externen Anbietern. 100 Prozent Energie aus regenerativen Quellen bis zum Jahr 2032? Wenn weiter in Nachhaltigkeit bei der Energieerzeugung investiert wird, ist das für die Deutsche Provinz durchaus machbar.
RefÖA/Claudia Klinger
Mitmachen
Strom aus erneuerbaren Energiequellen gibt es auch im Kleinen – zum Beispiel mit einem Solarladegerät fürs Handy. Damit ist zumindest ein kleiner Teil des persönlichen Stromverbrauchs auf Nachhaltigkeit umgestellt.